Freitag, 7. März 2025

Mille Miglia 2024- Parabiago- Pontedera

Der Start am Rugby- Stadion von Parabiago war bekannt aus 2021- es wurde in Kleingruppen gestartet, für die wir uns vorher registriert hatten. Die Zeit wurde dann irgendwie vorverlegt, weil alle Startgruppen, die eigentlich hinter uns sein sollten, schon längst auf der Strecke waren- es kam etwas Hektik auf- ich fuhr dann einfach langsam los und bald hatten wir Fahrer aus Norddeutschland uns gefunden und fuhren zügig die breiten Straßen, die uns aus dem Einzugsgebiet Milanos herausführten. Die Pontonbrücke über den Ticino sorgte mal wieder für etwas Durcheinander und , als mir später jemand sagte, einer aus unserer Gruppe hätte einen Platten, war ich schon einen Kilometer weiter.

Ich stoppte kurz, sah niemanden mehr und fuhr alleine weiter. War sowieso mein Plan- spätestens wenn die Berge begännen, wäre ich doch alleine.

Beim Mausoleum Fausto Coppi wartete ich dann doch- es war inzwischen dunkel geworden. Ich war etwas verwirrt darüber, dass ich normalerweise, alleine hinten bin- nun war ich alleine vorne.

Die Kollegen kamen dann vereinzelt- gemeinsam fuhren wir aber weiter  durch die erste Nacht. Ich merkte bald, dass ich gut die Berge hoch kam und dachte, es könnte nicht schaden, etwas ruhiger in diesen Brevet zu starten. Es gab einen schönen nächtlichen Stopp an einer Bar am Straßenrand, wo wir noch einmal die Speicher auffüllten. 

Wir waren 2-3 Stunden später als 2021 gestartet- es machte also keinen Sinn wieder in Deiva Marina zu schlafen, denn da wäre es längst hell. Ich hatte ein Nickerchen in Sestrie Levante an der Promenade in Erwägung gezogen aber ich kam erstaunlich gut, ohne schwere Augenlider, durch die Nacht.

Hier angekommen war es dann sowieso schon hell und am Ende des Ortes, bevor es in den langen Anstieg zum Passo Bracco geht, gönnten wir uns eine ausgiebige Frühstückspause.

In Deiva hielten wir uns nicht lange auf, denn es zogen dunkle Wolken auf- Regen war angesagt. Doch oben angekommen endete unsere Sammelaktion in einer weiteren Pause mit Kaffee und Cola. 

Ab Levanto gab es eine Streckenänderung- in diesem Jahr sollten wir bis La Spezia auf der Küstenstraße (SP51) der Cinque Terre bleiben. Ein ständiges Auf und Ab mit langen teilweise steilen Anstiegen und Ausblicken auf die 5 berühmten Küstenstädte, Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore.

Ein schweres Gewitter war vom Meer her im Anzug und dies sorgte dafür, dass wir nicht in Levanto ein zweites Frühstück einnahmen und auch sonst eher zügig unterwegs waren. Und so entwischten wir dem Gewitter- nur ein paar dicke Tropfen bekam ich ab. Einmal mussten wir doch einen Fotostopp einlegen- über dem Meer war eine Windhose zu sehen.

In La Spezia war es Zeit für Mezzogiorno- der Wirt eines Restaurant lud uns ein zum Mittagstisch. Sehr lecker und erholsam nach diesem schweren Streckenabschnitt mit 2160 Höhenmetern auf 80 km.

In Aulla hätte ich ein Eis essen wollen, schade. Dafür stoppten wir später dort, wo Klaus und Tom schon einmal schliefen.  Die Füße im Brunnen kühlen tat gut- war jedoch nicht gern gesehen.

War ich bislang mal mehr, mal weniger mit Klaus und Tom zusammen gefahren, so kam irgendwann, ich denke es war bei der Kontrollstelle Gorfigliano, Jörn aus Bernau, denn wir von Bernds 333 kannten, zu uns. 

Eine Pause haben wir, glaube ich, nicht mehr gemacht- gehalten aber öfter mal.

 Die 116 km gingen bis auf den Anstieg zum Passo del Trebbio nur bergab.

Jedoch benötigten wir für den Anstieg gefühlt eine Ewigkeit. Klar waren wir alle müde, jetzt wo wir in die zweite Nacht hineinfuhren. Ein einsamer Randonneur mit Platten wusste nicht mehr weiter und ließ sich von Klaus den Reifen reparieren.

In der Abfahrt dann hatte Klaus selber einen Platten- kam zum Glück nicht zu Fall.

Die Decke war aufgeschlitzt. Aber auch das ließ sich reparieren- dennoch Pontedera, wo ich schlafen wollte, rückte einfach nicht näher.

Dort legte ich mich gleich schlafen unter dem Dach des großen Zeltes- es hatte geregnet- einen Schlafplatz im Innern gab es auch dieses Jahr nicht. Als ich aufwachte regnete es.

Langsam machte ich mich bereit weiter zu fahren.

Es wurde gesammelt- wir waren jetzt eine größere Gruppe Fahrer.

Jetzt kamen Jochen und Carsten an in Pontedera. Das wunderte mich etwas, hatte ich doch damit gerechnet, sie würden uns irgendwann ein- und überholen oder hätten es getan ohne, dass ich es gemerkt hatte.


 

 

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