Für die Tour ist es die Dauphine und für Alpi4000 ist es Alpi900:
Streckenerkundung und Formtest, bzw. Bergtraining und außerdem wollte ich wieder Depots anlegen- Wasserstellen zum Beispiel markieren, damit ich einen Berg vielleicht nur mit einer Flasche hochfahren kann....
Schon beim Simulieren der möglicherweise herausfordernsten flachen Etappen entlang des Pos, fuhr ich entlang der A24 nach Berlin, kam ich in den Genuss einer herrlichen Radwanderung.( Bericht).
Auch dieses Mal gelang mir ein Randonee´, bei dem ich viel erlebte, viele andere Fahrer kennen lernte und auch heute noch, 9 Tage nach der letzten Etappe, auf Wolke 7 schwebe.
Ich hatte im Vorfelde alles durchgeplant, da ich keine Zeit mit Suchen der Schlafgelegenheit verlieren wollte. 5 Tage Radfahren, 1 Ruhetag, 900 km und reichlich Höhenmeter- die 5 bis 8. und 14. und 15. Etappe der Alpi wollte ich kennen lernen mit dem Col d´ Iseran, der höchsten asphaltierten Passstraße der Alpen.
Die Familie badete derweil die Füße im Gardasee- dort wollte ich nach einer Zugüberführung vom Piemont nach Peschiera del Garda einen Ruhetag einlegen.
Das Ziel meiner Reise sollte dann Garmisch sein, weil ich bislang nie über die Alpen gefahren war.
Ich wollte aber hierbei die einfachste Variante über Reschen- und Fernpass wählen.
Das Rad in einen Karton gepackt und geflogen. Ein Karton ist viel praktischer als ein Radkoffer- man muss nur den Lenker, den Sattel und das Vorderrad abbauen. Außerdem wiegt ein Karton weniger.
Da ich auf dem Rückweg mit dem Zug fahren wollte, konnte ich den Karton gleich am Flughafen entsorgen und losfahren. 90€ kostete der Spass- nonstopp ab Hamburg bis Milano Malpensa.
Mit dem Zug wäre mir zwar lieber gewesen, jedoch gab es keine vernünftige Verbindung dorthin.
Nach einem guten Frühstück im Airport- Motel ging es auf die Strecke. 90 km bis Biella waren zum Einrollen gedacht. Etwa die Hälfte davon verlief schon auf der Alpi- Strecke. Um zum Track zu gelangen, musste ich zunächst abenteurlich einen Kanal und gleich darauf zwei Flüsse überqueren.
Dann war ich angekommen im Piemonte.
Aus dem Flusstal ging es immer leicht ansteigend. Bis Oleggio ließ ich mich von einer Gruppe Rennradfahrer ziehen. Von dort ging es Richtung Nord-Westen, immer die Alpen vor Augen bis zum Lago d´ Orta, wo ich auf die Alpi- Strecke kam. Dieses würden die letzen 50 km des ersten Tages.
In Biella fand ich schnell mein Hostel. Es liegt an einem Piazza oberhalb der Stadt. Hier gibt es eine Pizzeria, ein Cafe´ und eine Eisbar. Also alles.
Mittags machte ich eine kleine Stadtbesichtigung, Postkarten schreiben und schauen wo die Kontroll- und Schlafstätte des ersten ages sein würde. (CP4)
Am nächsten Morgen saß ich 7:30 auf dem Rad. Es war noch kühl- die Strecke leicht abschüssig- ich rolle mich ein. Die 5. und 6. Etappe wollte ich original abfahren mit 190 km und 2800 Hm. Zunächst nach Venaria Reale und dann bis Lanslebourg. Ich treffe Roberto, den ich zunächst überhole und ihn damit wohl wachrüttele. Denn bald schließt er auf und wir fahren eine ganze Weile nebeneinander ! her und unterhalten uns angeregt. Das Nebeneinander stört hier niemanden, obwohl durchaus Verkehr auf diesen Landstraßen vorhanden ist. Interessant, die Frage von Roberto, ob meine Familie sich keine Sorgen machen würde, wenn ich einen Super- Brevet fahren würde. Die Frage habe ich in Deutschland noch nie gehört! Es fiel mir schon kürzlich in der Tiergartenquelle auf, als ich mich rechtfertigte, warum ich denn nun nicht Berlin-Wien-Berlin fahren würde und ich der Einfachheit halber sagte, ich müsse arbeiten. Was im Übrigen dort zur lustiger Stunde für weitere Erheiterung sorgte. Alberto, der Italiener in der Runde hatte das wohl auch irgendwie mitbekommen und meinte am nächsten Morgen, als ich noch einmal erklärte, dass ich ja nur zum Winken mit zum Start kommen würde: "Ah, Familia!!"
[ Nun weiß ich auch die Zeichnung auf dem Oberrohr meines Motta- Rahmen zu deuten.
Darüber hatte ich schon gegrübelt.]- Foto folgt.
Streckenerkundung und Formtest, bzw. Bergtraining und außerdem wollte ich wieder Depots anlegen- Wasserstellen zum Beispiel markieren, damit ich einen Berg vielleicht nur mit einer Flasche hochfahren kann....
Schon beim Simulieren der möglicherweise herausfordernsten flachen Etappen entlang des Pos, fuhr ich entlang der A24 nach Berlin, kam ich in den Genuss einer herrlichen Radwanderung.( Bericht).
Auch dieses Mal gelang mir ein Randonee´, bei dem ich viel erlebte, viele andere Fahrer kennen lernte und auch heute noch, 9 Tage nach der letzten Etappe, auf Wolke 7 schwebe.
Ich hatte im Vorfelde alles durchgeplant, da ich keine Zeit mit Suchen der Schlafgelegenheit verlieren wollte. 5 Tage Radfahren, 1 Ruhetag, 900 km und reichlich Höhenmeter- die 5 bis 8. und 14. und 15. Etappe der Alpi wollte ich kennen lernen mit dem Col d´ Iseran, der höchsten asphaltierten Passstraße der Alpen.
Die Familie badete derweil die Füße im Gardasee- dort wollte ich nach einer Zugüberführung vom Piemont nach Peschiera del Garda einen Ruhetag einlegen.
Das Ziel meiner Reise sollte dann Garmisch sein, weil ich bislang nie über die Alpen gefahren war.
Ich wollte aber hierbei die einfachste Variante über Reschen- und Fernpass wählen.
Das Rad in einen Karton gepackt und geflogen. Ein Karton ist viel praktischer als ein Radkoffer- man muss nur den Lenker, den Sattel und das Vorderrad abbauen. Außerdem wiegt ein Karton weniger.
Da ich auf dem Rückweg mit dem Zug fahren wollte, konnte ich den Karton gleich am Flughafen entsorgen und losfahren. 90€ kostete der Spass- nonstopp ab Hamburg bis Milano Malpensa.
Mit dem Zug wäre mir zwar lieber gewesen, jedoch gab es keine vernünftige Verbindung dorthin.
Nach einem guten Frühstück im Airport- Motel ging es auf die Strecke. 90 km bis Biella waren zum Einrollen gedacht. Etwa die Hälfte davon verlief schon auf der Alpi- Strecke. Um zum Track zu gelangen, musste ich zunächst abenteurlich einen Kanal und gleich darauf zwei Flüsse überqueren.
Dann war ich angekommen im Piemonte.
Aus dem Flusstal ging es immer leicht ansteigend. Bis Oleggio ließ ich mich von einer Gruppe Rennradfahrer ziehen. Von dort ging es Richtung Nord-Westen, immer die Alpen vor Augen bis zum Lago d´ Orta, wo ich auf die Alpi- Strecke kam. Dieses würden die letzen 50 km des ersten Tages.
In Biella fand ich schnell mein Hostel. Es liegt an einem Piazza oberhalb der Stadt. Hier gibt es eine Pizzeria, ein Cafe´ und eine Eisbar. Also alles.
Biella begrüßt mit einer blauen Pinguin- Hängebrücke!? |
CP4 |
Am nächsten Morgen saß ich 7:30 auf dem Rad. Es war noch kühl- die Strecke leicht abschüssig- ich rolle mich ein. Die 5. und 6. Etappe wollte ich original abfahren mit 190 km und 2800 Hm. Zunächst nach Venaria Reale und dann bis Lanslebourg. Ich treffe Roberto, den ich zunächst überhole und ihn damit wohl wachrüttele. Denn bald schließt er auf und wir fahren eine ganze Weile nebeneinander ! her und unterhalten uns angeregt. Das Nebeneinander stört hier niemanden, obwohl durchaus Verkehr auf diesen Landstraßen vorhanden ist. Interessant, die Frage von Roberto, ob meine Familie sich keine Sorgen machen würde, wenn ich einen Super- Brevet fahren würde. Die Frage habe ich in Deutschland noch nie gehört! Es fiel mir schon kürzlich in der Tiergartenquelle auf, als ich mich rechtfertigte, warum ich denn nun nicht Berlin-Wien-Berlin fahren würde und ich der Einfachheit halber sagte, ich müsse arbeiten. Was im Übrigen dort zur lustiger Stunde für weitere Erheiterung sorgte. Alberto, der Italiener in der Runde hatte das wohl auch irgendwie mitbekommen und meinte am nächsten Morgen, als ich noch einmal erklärte, dass ich ja nur zum Winken mit zum Start kommen würde: "Ah, Familia!!"
Bis Susa, km 140, halte ich einmal für ein 2. Frühstück an einer Trattoria, dann in Venaria Reale (CP5), Startort der legendären 20. Etappe des Giro 2018 und Weltkulturerbe und ein weiteres Mal, als ich um die Mittagszeit Hunger bekomme, in einem Restaurant; ich brauche auch dringend Wasser, denn es ist heiß geworden inzwischen und es gibt wenig Möglichkeiten die Flaschen zu füllen. Das Restaurant ist in einem kühlen mittelalterlichem Raum mit dicken Mauern. Es gibt Menü- keine Karte. Ich esse also, was kommt und das ist lecker.
Susa war Startort der 21. Etappe des Giro.
Ab hier geht es eine Weile bergauf- ca. 38 km. Wir fahren nicht direkt zum Mont Cenis sondern auf einer Nebenstraße über den Ort Moncenisio.Im Bergdorf Novalesa kann ich mich an einem Brunnen noch einmal erfrischen und dann kommt der Hammer- siehe Track auf meinem Garmin- so einen Zick-Zack-Kurs habe ich als Track (Zoomfaktor= 300 m) noch nicht gesehen. Ich denke ja immer, wenn Serpentinen da sind, kann die Steigung nicht soo steil sein und irre mich gewaltig!
[ Nun weiß ich auch die Zeichnung auf dem Oberrohr meines Motta- Rahmen zu deuten.
Darüber hatte ich schon gegrübelt.]- Foto folgt.
Oben angekommen werde ich von herrlichen Ausblicken belohnt und von hier aus geht es nur noch bergab bis zu meiner Herberge.
für Janibal |
Die Herberge in Lanslebourg kann ich empfehlen- es ist eine Art Jugendherberge, die wohl Ethik im Leitbild haben- es fiel auf, dass hier Jugendliche und behinderte Menschen einen Arbeitsplatz finden.
Die Rezeption ist nicht mehr besetzt- der Schlüssel liegt für mich auf dem Tresen. Ich hatte kein Abendessen gebucht, jedoch ist dies gar kein Problem. Auf Nachfrage werde ich einfach zu anderen Gästen an einen langen Tisch gesetzt- meine Tischnachbarn Jochen und Konrad vom Bodensee sind gerade vom Col d´Iseran herunter gekommen.
Zu Dritt verspeisen wir fast eine riesen Auflaufform mit Spinatlasagne. Anschließend wechseln wir in die Bar und probieren den Rotwein aus dem Savoir. Der Abend wir lang- und ich will doch um 5 Uhr auf dem Rad sitzen.
Ich schaffe es tatsächlich um 5:10 Uhr los zu fahren- ohne Kaffee und Frühstück, denn das gibt es hier so früh nicht. Ich will zunächst bis Bonneval sur Arc fahren- das sind 19 km- dort würde es Kaffee geben. Dort angekommen guckte ich nicht schlecht, denn es gab nichts. Ich suchte herum- wollte versuchen auch in ein Hotel zu gehen- doch erfolglos! Was nun? Warten? Bis wann? ohne Frühstück/ ohne Kaffee den Iseran hoch- das geht doch gar nicht.
Ich fuhr also weiter....und Bonneval ist der letzte Ort vor dem Gipfel. Im Vergleich zu dem Mont Cenis kam mir der Iseran gar nicht so schlimm steil vor. Sicher war ich jetzt auch noch frisch.
Nach ca 3 h war ich dann oben- ohne Hungerast, den ich befürchtete. Das üppige Abendessen hatte gereicht.
Kurz nach 8 Uhr war es hier recht frisch! |
Meinen ersten Kaffee bekam ich dann in Val d´Isere. Anschließend längere Zeit bergab das Tal der Isere entlang bis Sainte Foi Tarantaise. Hier folgt ein weiterer langer Anstieg bis zum Col d´ Petit Bernard. Teilweise ist der Asphalt frisch und auch die Namen der französischen Rennfahrer, vornehmlich AGR2, kündigen die Bergankunft der Tour ( 11.Etappe am 18.07) in La Rosiere an. Die Dauphine´ endete auch schon hier und ich fahre diesen berühmten Anstieg hoch. Das BMC- Team ist auch da zur Streckenerkundung. Ich halte kurz zum Einkauf- dann geht es für mich allerdings weiter hoch bis zur Passstraße.
Nun folgt eine schöne Abfahrt mit gutem Asphalt und jede Menge Kehren. Einmal jedoch wird die Straße gerade in der kehre steiler und ich muss stärker abbremsen, als vorhergesehen- die s führt kurzfristig zum Blockieren des Hinterrades. Puh- ging noch mal gut. Dies lehrt mich- vorsichtiger abzufahren. In La Thuile fahre ich nicht zum CP 7, denn der liegt etwas abseits der Route.
Mein Plan ist es noch bis zum Kloster Santuario Oropa zu kommen, wo ich ein Zimmer reserviert hatte- deshalb auch der frühe Start.
Jedoch ahnte ich schon jetzt, dass es wohl nichts werden würde mit der Ankunft vor 19:30- die Rezeption würde schließen. Mein Plan war da wohl etwas zu ehrgeizig: 240 km mit 4600 HM in 14,5 h zu fahren.
[ Beim Alpenbrevet war das möglich gewesen- jedoch bin ich hier nicht bei einem Rennen sondern bei einem Randonee´]
Kurz vor Aosta komme ich vom Track ab- die SS 26 wechselt auf die andere Flußseite und ich komme zunächst nicht mehr rüber. Der Verkehr auf dieser SS hat nun stark zugenommen.
sicherlich komme ich auf der SS schneller voran- muss mich allerdings in Aosta irgendwie wieder auf die andere Flußseite durchschlagen, weil ich wieder auf den Track will.
Dort angekomen, stelle ich fest, dass wir nun zwar verkehrsarm aber auf einem Radweg entlang der Dora Baltea fahren werden. Und dieser Radweg ist nicht viel anders , als die Radwege zu Hause!!
Ich halte noch einmal für ein Spät-Mittagsessen und habe plötzlich keine Lust mehr den track zu erkunden. Oropa würde ich sowieso nicht rechtzeitig erreichen und dann wohl direkt bis Biella durchfahren. Dies sind jedoch noch fast 80 km auf dieser nun doch stark befahrenen SS26 oder auf dem alternativen Radweg. ich fahre noch ein paar Kilometer- ein Bahnhof- und schon habe ich wieder Lust....auf Zugfahren.
Ich fahre dann auch nicht nach Biella, sondern nach Chivasso bei Turin, weil das für meine morgige Zugverbindung günstiger liegt. Das Hotel ist schnell gefunden- es liegt direkt gegenüber dem Bahnhof. Nach dem Einchecken, mache ich noch einen kleinen Stadt- Spaziergang und gönne mir ein großes Gelato im Hörnchen. Chivasso, eine Stadt mit unbedeutenden (?) Namen und doch mit einer sehr hübschen Innenstadt.
Kein Problem, dass ich mir am Ende ca. 50 km und ca. 1000 Hm gespart habe....
Am nächsten Morgen mache ich mich nach einem reichhaltigen frühstück auf zum Gardasee, wo ich mit der Familie einen Ruhetag einlege.
So einen Ruhetag, würde ich mir auch für die Alpi wünschen.
Im nächsten blog geht's weiter mit der Alpenüberquerung.
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