Radwege
Blödes Thema: über dieses Thema wollte ich in diesem Blog nie schreiben. Aber ich komme nicht darum herum, wenn ich einen Bericht über TransALP Rando schreiben will- quasi als Prolog.
Kurz gesagt, ich fahre keine Radwege- basta! Oder anders, ich fahre nur Radwege, wenn das Fahren dort weniger gefährlich ist, als auf der Straße-
also, zum Beispiel entlang einer Bundesstraße und es gibt keine
sinnvolle Alternative. Oder der Radweg ist bekanntermaßen wirklich gut. (Im Moment fällt mir keiner ein)
Mein bislang einziger ernsthafter Sturz passierte auf einem Radweg- eine Wurzelaufwerfung war die Ursache!
Das war 2 Wochen vor der Mille Miglia 2016 und es war heilsam.
Rennrad- Fahrer fahren sicherer auf der Straße- am besten, wenn dort ein Schutzstreifen vorhanden ist- ein Schutzstreifen ist ideal. Hier kann Radfahrer sich als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer fühlen.
Es ist ja nicht einzusehen, warum ein Radfahrer auf schlechterem Untergrund fahren , ständig wegen 90% Kurven, Poller oder Umlaufgitter bremsen, Umwege und jeden Höhenmeter mitnehmen muss; und warum man beim Kreisverkehr Vorfahrt gewähren muss. Auch ein Radfahrer möchte doch meistens möglichst schnell von A nach B kommen und dabei die Energie nur für den Vortrieb einsetzen. Zumindest ist es so, wenn ich eine Langstrecke von z.B. 1200 km bewältigen möchte.
Gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer ist man hierzulande eher selten, das hab ich in meinem geliebten Italien bisher immer anders erlebt- ja sogar eher im umgekehrten Sinn, dass der schwächste Verkehrsteilnehmr Vorrang hat. In Arezzo habe ich es erlebt, dass ich als Fussgänger entlang einer belebten Ausfahrtstraße stand und ein Autofahrer anhielt und mich hinüber ließ. Hierzulande hält ein Radfahrer eher selten an einem Zebrastreifen- dass ist in Italien absolute Pflicht!
Selbst in den Niederlanden ist es oft nicht besser; auch wenn dort das Rad einen anderen Stellenwert hat. Wer mal in den Niederlanden einen Brevet gefahren ist, also mit einer Gruppe von, sagen wir, 20-40 Teilnehmern auf Radwegen, und versucht hat die Gruppe zu halten und gleichzeitig jedem Poller auszuweichen- das ist kein entspanntes Fahren.
Auch in Dänemark ist es nicht besser- liegt hier auf den Radwegen oft noch Reifen killender Split bis in den Sommer. Und in beiden Ländern "muss" man die Radwege nutzen!
Leider hat man wohl auch in Italien jetzt zunehmend Radwege und A.R.I. scheint deren Bau und Benutzung zu unterstützen. Zum ersten Mal ist mir das bei Alpi4000 (2018) aufgefallen. Im Aosta- Tal führte der Track auf einem typischen Radweg, schlimmer noch als in Deutschland, mit zahlreichen Wurzelaufbrüchen, 90 % - Kurven, Umwegen etc.- aber es gab auch den perfekten Radweg im Trentino, zum Beispiel nördlich des Gardasees oder entlang der Adige im Vinschgau.
Beispiele dafür, dass es auch alles ganz anders sein kann.
Benutzungspflicht !? Hierzulande ist diese zumindest dann aufgehoben, wenn der Radweg Schäden aufweist oder anderweitig nicht fahrbar ist.
Meist wird es zum Glück (noch) toleriert, wenn man alternativ auf der Straße fährt.
Trans Alp Rando sollte eine entspannte Tour werden; keine große Herausforderung, kein Rennen um die Platzierungen der besten Norddeutschen....einfach genießen wollten Klaus und ich diesen Super- Brevet mit Start und Ziel in Verona. In die Dolomiten, Italien, Österreich und Slowenien mit dem Wendepunkt in Lublijana- die Strecke erschien vielversprechend und die zu fahrenden Höhenmeter waren mit 12000 angegeben.
Keine 4 Wochen später sollte in Bormio die Alpi4000 zum zweiten Mal starten- ich musste mich nicht lange entscheiden, denn ich suchte in diesem Jahr keinen extremen Test, suchte eher eine softere Veranstaltung.
Und der Kontakt mit der Organisation war von Anfang an sehr nett:
Simonetta Bettio
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