Montag, 18. Juli 2022

Trans Alp Rando- Der zweite Tag

 3. Juni 2022

Ich wollte ein Eis ausgeben in Lublijana zum Geburtstag. Hier war der Wendepunkt der TAR und ich war gespannt auf diese Stadt, auf dieses Land, in dem ich noch nie war.

Nach ca. 3 h um etwa 06:30 wachte ich ohne Wecker auf. Als erstes, der Blick aus dem Fenster- die Sonne scheint! Was für ein Glück!

Ich bin auch gleich auf den Beinen, wecke Klaus, wie verabredet, der aber auch schon wach liegt: "Also los..."

albe Stunde später stehen wir an den gepackten Rädern- trinken noch einen Kaffee.

Zusammen mit Chris, dem Engländer, fahren wir zunächst auf 10 Kilometern 230 HM. Ich bin jetzt voller Euphorie und Energie, das wir unser nächtliches Tief überwunden haben, und jetzt in Richtung Lublijana fahren. Chris muss mich bremsen, denn Klaus ist wohl noch nicht richtig wach. Wir stoppen an einer Bar um zu frühstücken. Damit lassen wir uns Zeit und bestellen Kaffee und Cornetti -gleich mehrfach. Chris will auch keine Radwege mehr fahren. Für uns folgt nun zunächst eine rasante Abfahrt auf breiter Straße. Wir wechseln in der Führung und kommen gut voran. Die Grenze zu Slowenien wird passiert. Bis Lublijana soll es tendenziell nur bergab gehen- wir müssen aber diese Hauptstraße, die geradewegs dorthin führt, etwa zur Hälfte verlassen, weil sie zur Autostraße wird.

Wir stoßen wieder auf den Track, dem wir jetzt folgen wollen. Auf kleineren Straßen haben wir jetzt einige steile Auf- und Abfahrten. Wir fahren auf eine größere Gruppe mit Italienern auf, die wir aber bald wieder verlieren, weil diese nicht mit dem Track abbiegen. Und Chris verlieren wir an die Gruppe- nun fahren Klaus und ich wieder zu zweit. Nebenstraßen, keine Radwege, parrallel zur Hauptstraße. 30 km vor der Hauptstadt passieren wir Kranj. Ein schöner Ort in dem auffallend viele Junge Menschen und Kinder unterwegs sind. Eine Eisdiele- aber wir wollen zunächst in die Hauptstadt und zur Kontrollstelle.

Auf dem Weg in die Innenstadt passieren wir die Kontrollstelle (K7), nur 25 m links von uns an einer Parallelstraße gelegen.

"Wollen wir zur Kontrollstelle oder vorher noch eine Stadtbesichtigung!", frage ich Klaus. Ein ander Mal, wenn wir im Urlaub sind,  wollen wir dies nachholen. Es ist inzwischen schon recht heiß geworden und wir sind froh, dass wir uns alsbald in den Schatten setzen können. Andere Randonneure sind auch schon da und bald kamen auch Chris und die Italiener, die auch keine Stadtbesichtigung wollten.

Im Schatten genossen wir leckere Teigtaschen, Kuchen und Säfte. Erst , als wir unsere Speicher gut gefüllt hatten, brachen wir zur Rückfahrt nach Tarvisio auf.

Klaus Cleat am linken Schuh war defekt- er würde neue benötigen, ansonsten ist es schwierig im Stehen zu fahren, was Klaus gerne zwischendurch macht. SPD- SL sollte nicht so leicht aufzutreiben sein.

In Kranj fragen wir uns durch- es gibt einen Bike store vor dem gerade eine kleine Messe stattfindet. Drinnen findet Klaus die gesuchten Cleats und ich unterhalte mich mit dem Canyon- Aussteller, übers TAR und das Crossen und erfahre, dass er ein guter Bekannter von Mike Kluge ist. Anschließend fahren wir in die Innenstadt und nun gibt es endlich ein großes Geburtstags- Eis und Kaffee.

 Lecker ist es schon, aber nicht italienisch- komisch, irgendwie schmeckt es, wie das Eis damals in Ostberlin oder Tschechien....

Doch es muss weitergehen- auf dem Weg, den wir heute morgen hergekommen sind. Die Rampen einmal andersherum und später auf der Hauptstraße. Dunkle Wolken ziehen auf und ca. 40 km vor Tarvisio beginnt es zu regnen. Schnell sind wir wieder komplett nass; allein durch das Spritzwasser. Zunächst ist es noch warm, jedoch je höher wir kommen, wird es auch wieder kühler. Am Ende, nehmen wir doch mal wieder den Radweg, der tatsächlich gut zu fahren ist. Eine alte Bahntrasse, die uns fast direkt bis zur Kontrollstelle führt. Heute war es einfach nach Tarvisio zu kommen Es ist noch hell, als wir dort ankommen.

Mein Plan war es gewesen, noch 50 km weiter zu fahren, bis Tolmezzo. Ich hatte dort ein Hotelzimmer reserviert. Im Regen mit unseren nassen Klamotten weiter zu fahren, fanden wir jetzt nicht so sinnvoll. Zumal wir ja hier eine bekannte, komfortable Schlafgelegenheit hatten. So hatte diese  Tages- Etappe lediglich 240 km mit 2100 Hm - deutlich ruhiger und entspannter als der erste Tag.

Auch konnten wir heute etwas regenerieren; ein Ruhetag, der weniger abenteuerlich als der gestrige verlief. Dennoch benötigten wir knapp 14 h für diese Strecke. Weiß gar nicht, wo wir die Zeit verbummelt hatten.

Geburtstagseis in Kranj

Auch heute wieder gab es gutes Essen, freundliche Helfer, heiße Dusche und ein Feldbett. Und ich hatte einen richtigen Schlafsack in meinem Bagdrop- was für ein Luxus, verglichen mit anderen Brevets. Dementsprechend erholsam war der Schlaf (ca. 6 h) 

Slowenien ist schön, ähnlich schön wie Italien, aber kein Radfahrerland. Unfreundliche, ungeduldige Autofahrer und Radfahr- Verbotsschilder machten keinen Spaß. Der Kaffee war in Ordnung- das Eis kein Gelato.




Klaus und Chris mit Sonnenbrille in Lublijana, K7



 


















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