Mittwoch, 8. Dezember 2021

1001 Miglia- Quatro volta

 

Prolog:

Das vierte Mal und in mancher Hinsicht ein besonderes Mal.

Die Mille Miglia und insbesondere die Primiere in 2008 hat mein Leben verändert.

PBP 03 und 07 waren Herausforderungen, die es zu schaffen galt, die MM ist mehr als das.

Für die MM 08 habe ich 5 Monate zuvor aufgehört Alkohol zu trinken.

Ich dachte es könne nicht schaden noch ein paar Kilo zu verlieren in Anbetracht des Profils und der Höhenmeter.

Und ich bin bis heute dabei geblieben.

Nach der Tour wollte ich nichts anderes mehr, als in Italien 1000 Meilen fahren.

2010, 2012 waren ebenso große Erlebnisse, wenn auch ein wenig die Herausforderung fehlte, da ich ja wusste, es geht.

2012 war es dann durch Sahara- Winde extrem heiß in der Toscana und das muss man erst einmal überleben.

An den Zweijahres- Rythmus hatte ich mich inzwischen gewöhnt, da kamen die Veranstalter auf die Idee den Rythmus auf 4 Jahre auszudehnen. Schade, dachte ich- fing nun an das Fahren im Gelände zu intensivieren. Trans Iowa V10 und V11 wurden zur großen Herausforderung und auch die Revange der Tuscany Trail. Diese mehrtägigen Gravel- Touren sind doch eigentlich auch Brevets- wird doch hier nach ähnlichen Regeln gefahren. Noch war aber die MM, also das Langstrecken- Fahren auf der Straße klar erklärtes Hauptziel des Jahres.

Nach 4 Jahren "Entzug" freute ich mich besonders auf die MM 2016. Ich trainierte sogar nach einem Trainingsplan und war "in Form" wie selten. Der o.g. Tuscany Trail diente zur Vorbereitung und wurde selbst zum Highlight der Saison, insbesondere weil ich mir 14 Tage vor der MM das Schulterblatt brach.

Das war schwer.

Wir, die Familie, hatten allerdings 3 Wochen in Sestrie Levante gebucht- eine Wohnung mit Balkon zur Strecke der MM hin.

Im Nachhinein betrachtet eine sehr schöne Zeit, vielleicht besser noch als die MM gefahren zu sein. Aber zunächst einmal war es schwer, nicht Rad fahren zu dürfen, die Kollegen am Start zu verabschieden....Ich war extra nach Nerviano gefahren dafür. Und auch das Trikot habe ich mir geholt. 

Als es gar nicht mehr ging, leihte ich mir ein Rennrad und fuhr Pässe auf dem Track. Nur das Bremsen in den Abfahrten tat weh.

Ich fuhr nach Deiva Marina und ich fuhr ein Stück auf dem 2008er Track. Wollte die Holzofen- Pizzeria aufsuchen- fand sie allerdings nicht.

Meine Königsetappe war dann von Bagni de Lucca (Anreise mit dem Zug) auf den Track. Hatte mir Kreide besorgt und schrieb Clausto Copy und Tommeke auf den Asphalt.

Klaus und Tom kamen dann irgendwann in Sestrie Levante an. Sie schliefen erst einmal bei uns, dann folgte das Programm, Baden am Strand, Eis essen und am Ende mehrere Familien- Pizza d' asporto auf dem Balkon unserer Wohnung.

 

In Nerviano am Start hatte ich gelesen, dass ARI eine Serie ins Leben rufen wollen mit weiteren Grand Tours, die dann im Jahresrythmus wechseln.

2017 sollte die 999 (Meilen) folgen im Süden Italiens mit Start und Ziel in Rom.

Diese Aussicht ließ mich die verpatzte MM schnell vergessen.

Zunächst hieß es, die 999 hätte weniger Höhenmeter und wäre somit einfacher.

Nach dem Tuscany Trail dachte ich eigentlich schon die MM wäre für mich Anspruch genug und ich wollte nicht noch mehr.

Es kam dann genau anders- die 999 hatte deutlich mehr Höhenmeter zu bieten und es war sehr heiß im Süden. 

2018 folgte die Alpi4000 mit vielen Pässen und einem flachen Teil in der Poebene.

Waren bei der 999 die Straßenverhältnisse sehr schlecht gewesen, so fand ich diese hier in der Poebene wieder.

So schlecht hatte ich die Straßen bei der MM nicht in Erinnerung.

Kurz gesagt, ich hatte vor dem Start der MM 2020 schon so eine Idee, dass dieser 1000 Meilen Super- Brevet wohl mein Letzter sein könnte.

Ultima volta?

Und natürlich musste es die MM sein, die ich zum vierten und vielleicht letzten Mal fahren wollte.

Auch eine Besonderheit- und unweigerlich stieg der Druck diesen Brevet fahren zu "müssen"/ wollen.

2020, wieder war ich gut vorbereitet, fiel die Veranstaltung aus, bzw. wurde auf 2021 verschoben. Es war zu erwarten gewesen, jedoch hatte ich bis zum Schluss gehofft.

Als Trostpflaster machten wir eine Radtour durch Dänemark.

2021 sah die Lage besser aus. Ziemlich sicher würde sie stattfinden.

Noch eine Besonderheit: der Veranstalter drehte die Strecke um und nannte die MM, The Green Reverse.

Das heißt, zuerst die Berge und dann 400 km flach entlang des Pos, wo ich dann ziemlich sicher alleine unterwegs wäre.

2012 fuhren wir diese flachen ersten 300 km in 10 Stunden in einer großen Gruppe.

 

hier geht es bald weiter.....



 



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