das PBP- Jahr ist für mich meist ein ruhigeres. Ich finde zweimal ist genug. Es gibt Veranstaltungen, die kann ich immer wieder machen aber das trifft auf PBP nicht zu. Besonders in diesem Jahr ist allerdings, dass Stephan fahren will und ich den Staffelstab quasi an ihn abgeben will....
Aber zur Sache: Nachdem ich die Qualli- Serie gefahren bin, die ich Anfang Juni schon mit dem TransAlpRando 600 abgeschlossen hatte, hatte ich für den Rest des Jahres kein weiteres Ziel, außer die Vorbereitung auf die CX Weltmeisterschaft in Hamburg im Dezember.
Ich wollte dann auch andere Sportarten machen; eins/zwei Volksläufe hatte ich lange nicht gemacht und ein 2,5 km Langstreckenschwimmen, wollten wir als Familientreff nutzen. Dies wäre meine längste Schwimmstrecke.
nach 2,5 km in Norderstedt |
Alex machte das dann alleine und ich verzichtete großzügig.
Die Läufe liefen ganz gut- ich hatte mich ein bisschen vorbereitet und das Schwimmen war auch gut.
Daneben hatte auch beim Sling-Training etwas für Rücken, Schulter, Stabi gemacht und mit dem Klettern bin ich auch wieder angefangen.
Der einzige der wirklich fit für PBP ist, fand Klaus bei einer Ausfahrt nach Boltenhagen kurz davor.
Dann fand Angela Ende August die Ausschreibung zum Schleswig- Holstein Triathlon- eine Mitteldistanz der besonderen Art:
1,5 schwimmen in Schilksee, 108 km Radfahren nach Husum und dort hinter dem Deich 16 km Laufen. Und, weil die Radstrecke nicht gesperrt werden kann, alles ohne offizielle Zeitnahme.
Wie für mich gemacht! Der Preis- naja- mit 85 € schon teuer und eine SHTU- Tageslizenz braucht man auch noch- wozu eigentlich.....
Das einzige Problem sah ich darin, morgens um Acht in die Ostsee zu springen und das Mitte September, wo die durchschnittlichen Temperaturen bei 16 ° C liegen.
Ich probierte dann tatsächlich Angelas Neo an- der passte- und fing auch wieder an zu Laufen, was ich nach dem 10er in Neustadt Anfang August wieder aufgegeben hatte.
Einen Probe- Triathlon machte ich, wobei es mir in erster Linie darum ging, einmal an die geforderte Lauf-Distanz heran zu kommen: 600/ 15 km MTB/ 15 km Crosslauf Rund um den Kellersee.
Anfang September wurde das Wetter noch einmal richtig sommerlich und das Hoch hielt sich, so dass die Temperaturen mit knapp 19 ° in der Ostsee ungewöhnlich hoch waren. Sehr gut- ich würde also ohne Neo schwimmen können. Ich hatte es einmal probiert, was gut ging- jedoch hatte ich gelesen, dass der Auftrieb beim Brustschwimmen hinderlich sein soll.
So fuhr ich also am Sonntag früh mit dem Auto zum Olympia- Zentrum- mit dem Zug und Rad anreisen, wäre zu weit gewesen. Ich wollte das Auto dann stehen lassen und mit dem Zug zurück. Es gab zwar auch einen Busshuttle, den wollte ich nicht nutzen, um im Zug nach dem Triathlon meine Ruhe zu haben.
Dort angekommen, ging gerade die Sonne auf und ein schöner Tag kündigte sich an. Das Wasser war komplett flach, obwohl das Profil einige Höhenmeter beim Schwimmen versprach.....
Wie man auf dem Bild sieht, bin ich ohne Auflieger gefahren. Meine Schmerz- Erfahrung nach der 90 km-Radstaffel in Wilhemlmshaven noch Tage später waren mir eine Lehre. Und auch, dass ich mich nicht mehr zu den Schuhe hinunter bücken konnte.....
Außerdem sieht man bei genauem Hinsehen auch eine dritte Flasche hinter dem Sattel. Aber nur so hoch, dass ich über den Sattel absteigen kann. Ich wollte also nicht anhalten bei den Checkpoints, wo es auch, "wie bei einer RTF" Verpflegung geben sollte.
Vor dem Start das übliche Gewusel in der Wechselzone. Die Stimmung war gut, wie auch der Sprecher betonte bei der "Wettkampf"- Besprechung. "Ungewöhnlich gut" und er fragte sich, ob es wohl daran liegen könnte, dass es keine Zeitnahme gibt.
Eine Zeitnahme, also ein Rennen, kann wohl deshalb nicht stattfinden, weil man die Strecke nicht sperren kann, das Radfahren also "wie eine RTF gefahren wird".
Trotzdem gab es ein Zeitlimit für das Schwimmen (??). Deshalb wollte ich möglichst direkt nach dem Start (8:30) ins Wasser, denn ich hatte Bedenken, es könnte eng werden. Es gab einen "Rolling- Start" innerhalb eines Zeitfensters von einer 1/2 h und ein Limit von einer 3/4 h aber keinen Transponder o.Ä. (??)
Ich dachte jedenfalls, es könne nicht schaden gleich nach dem Start ins Wasser zu springen. Es ging gut-klar viele überholten mich aber dank des Rolling- Starts hatte ich immer andere Schwimmer um mich herum und hinter mir. Am Ende dachte ich doch, es reicht langsam und als ich aus dem Wasser lief, fragte ich jemanden nach der Uhrzeit: 9:06. Gute Zeit dachte ich. In der Wechselzone standen noch viele Räder. Als erstes das Garmin einschalten, damit es die Satelliten findet !. im Wasser fiel mir ein, dass ich das vergessen hatte, was ich vor dem Start machen wollte- auch die Wärmesohlen in die Schuhe legen.....Ich fror jedoch nicht und als ich nach 6 Minuten auf dem Rad saß, konnte ich den Track auf dem Garmin sehen und aufzeichnen.
Die Radstrecke war klasse! Wenig kleine Straßen- oft bekannt; zum Beispiel vom Brevet 333 von den Nortorfern. Es jetzt beim Radfahren lief es gut. immer wieder saugte ich mich an vor mir Fahrende heran und konnte überholen. Der Schnitt pendelte sich langsam ein- nun galt es diesen zu halten. Auch Gruppen die als Team kein Windschattenverbot hatten, konnte ich überholen. Schnell war dann auch schon Großwittensee erreicht. Am Checkpoint hielt ich nicht- drehte nur schnell eine Runde auf dem Platz und rief meine Startnummer zu. Alle Kreuzungen waren von Helfern abgesichert, so dass ich nie wirklich stark bremsen musste. Auch Manni und Margit waren als Streckenposten da, die ich freudig begrüßte.
Zweiter Checkpoint war Bergenhusen und auch dieser war bald erreicht nach dem kleinen Anstieg. Auf dem dritten Abschnitt bis Husum merkte ich müde Arme (vom Schwimmen) und das Halten wurde langsam anstrengend. Ungefähr ab der zweiten Hälfte habe ich dann auch kaum noch jemanden überholt- nur einige Fahrer auf Zeitfahrmaschinen fuhren mal vor - mal hinter mir, je nach Streckenprofil. In Husum war eine Bahnschranke geschlossen und wir mussten eine Unterführung nutzen, wo ich in Crosser-Manier wieder überholen konnte. In der Baustelle noch lag ich vorne, jedoch folgte noch eine lange Gerade hinaus zum Deich.
Ich war beeindruckt, nachdem ich das Rad weggehängt hatte, bekam ich meinen Wechselbeutel schon angereicht. Ein Helfer hatte wohl meine Startnummer gelesen, nach hinten durchgerufen.....Super Organisation. Wieder brauchte ich ca. 6 Minuten zum Wechseln und ab auf die Laufstrecke....
Ich merkte gleich, die Beine waren hart und taten schon nach wenigen hundert Metern weh. Auch eine leichte Krampfneigung war zu spüren. Oh Weh!
Das konnte hart werden und es wurde hart. Am Wendepunkt fragt ich, nach der Kilometerzahl- wie erst 4? Oliver war immer wieder mal in meinem Umfeld, der sonst eine 4er Zeit läuft aber hier musste er manches Mal gehen. Für die erste Runde benötigte ich ca. 47 " Ich war langsam aber das war mir fast egal, denn ich wollte nur noch ankommen. Ich musste nicht gehen, wie so viele andere- das fand ich gut. Nach der dritten Wende, also nach 12 Kilometern musste ich dann die Fasching- Methode anwenden und teilte mir die Strecke in Abschnitte ein- von Schafgatter zu Schafgatter.
14:32 Uhr war ich dann im Ziel. Boh, das war hart.....
Das Laufen hatte ich deutlich unterschätzt !! Deshalb zu wenig insgesamt das Laufen trainiert, nicht gekoppelt und natürlich beim Radfahren alle Körner verschossen.
Ich bereue nichts- freue mich über das Erreichte und eine gute Zeit auf dem Rad verbracht zu haben.
Splittime : 36"/ 6"/ 3h30"/ 6"/ 1h42"
Angaben ohne Gewähr, denn ich habe ja immer nach der Uhrzeit gefragt.
Nur die Zeit auf dem Rad ist gemessen.
Ein großes Lob an die Veranstalter !!
Es gab Kuchen und Getränke und dann musste ich natürlich noch einmal in die Nordsee springen. Wann kann man schon mal an einem Tag in Nord- und Ostsee baden??
Und bevor ich dann mit dem Zug zurück fuhr, gönnte ich mir noch ein Fischbrötchen, dort, wo ich schon so oft eine Brevet- Pause eingelegt habe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen