Freitag, 20. Juli 2018

Vivi Alpi4000 in diretta! Erleben Sie Alpi4000 live!



Vivi Alpi4000 in diretta!

Sarà possibile seguire i passaggi nei checkpoint di tutti i concorrenti cliccando sul tasto LIVE del sito che sarà attivo da Domenica mattina dopo la partenza da Bormio.


Erleben Sie Alpi4000 live!


Ab Sonntag soll es auf der Alpi- Seite einen link geben, um Fahrer driekt online zu verfolgen!?

Montag, 16. Juli 2018

Alpi 900 - noch eine Radwanderung

Für die Tour ist es die Dauphine und für Alpi4000 ist es Alpi900:
Streckenerkundung und Formtest, bzw. Bergtraining und außerdem wollte ich wieder Depots anlegen- Wasserstellen zum Beispiel markieren, damit ich einen Berg vielleicht nur mit einer Flasche hochfahren kann....

Schon beim Simulieren der möglicherweise herausfordernsten flachen Etappen entlang des Pos, fuhr ich entlang der A24 nach Berlin, kam ich in den Genuss einer herrlichen Radwanderung.( Bericht).
Auch dieses Mal gelang mir ein Randonee´, bei dem ich viel erlebte, viele andere Fahrer kennen lernte und auch heute noch, 9 Tage nach der letzten Etappe, auf Wolke 7 schwebe.

Ich hatte im Vorfelde alles durchgeplant, da ich keine Zeit mit Suchen der Schlafgelegenheit verlieren wollte. 5 Tage Radfahren, 1 Ruhetag, 900 km und reichlich Höhenmeter- die 5 bis 8. und 14. und 15. Etappe der Alpi wollte ich kennen lernen mit dem Col d´ Iseran, der höchsten asphaltierten Passstraße der Alpen.

Die Familie badete derweil die Füße im Gardasee- dort wollte ich nach einer Zugüberführung vom Piemont nach Peschiera del Garda einen Ruhetag einlegen.
Das Ziel meiner Reise sollte dann Garmisch sein, weil ich bislang nie über die Alpen gefahren war.
Ich wollte aber hierbei die einfachste Variante über Reschen- und Fernpass wählen.

Das Rad in einen Karton gepackt und geflogen. Ein Karton ist viel praktischer als ein Radkoffer- man muss nur den Lenker, den Sattel und das Vorderrad abbauen. Außerdem wiegt ein Karton weniger.
Da ich auf dem Rückweg mit dem Zug fahren wollte, konnte ich den Karton gleich am Flughafen entsorgen und losfahren. 90€ kostete der Spass- nonstopp ab Hamburg bis Milano Malpensa.
Mit dem Zug wäre mir zwar lieber gewesen, jedoch gab es keine vernünftige Verbindung dorthin.

Nach einem guten Frühstück im Airport- Motel ging es auf die Strecke. 90 km bis Biella waren zum Einrollen gedacht. Etwa die Hälfte davon verlief schon auf der Alpi- Strecke. Um zum Track zu gelangen, musste ich zunächst abenteurlich einen Kanal und gleich darauf zwei Flüsse überqueren.
Dann war ich angekommen im Piemonte.



Aus dem Flusstal ging es immer leicht ansteigend. Bis Oleggio ließ ich mich von einer Gruppe Rennradfahrer ziehen. Von dort ging es Richtung Nord-Westen, immer die Alpen vor Augen bis zum Lago d´ Orta, wo ich auf die Alpi- Strecke kam. Dieses würden die letzen 50 km des ersten Tages.
In Biella fand ich schnell mein Hostel. Es liegt an einem Piazza oberhalb der Stadt. Hier gibt es eine Pizzeria, ein Cafe´ und eine Eisbar. Also alles.
Biella begrüßt mit einer blauen Pinguin- Hängebrücke!?


CP4
Mittags machte ich eine kleine Stadtbesichtigung, Postkarten schreiben und schauen wo die Kontroll- und Schlafstätte des ersten ages sein würde. (CP4)



Am nächsten Morgen saß ich 7:30 auf dem Rad. Es war noch kühl- die Strecke leicht abschüssig- ich rolle mich ein. Die 5. und 6. Etappe wollte ich original abfahren mit 190 km und 2800 Hm. Zunächst nach Venaria Reale und dann bis Lanslebourg. Ich treffe Roberto, den ich zunächst überhole und ihn damit wohl wachrüttele. Denn bald schließt er auf und wir fahren eine ganze Weile nebeneinander ! her und unterhalten uns angeregt. Das Nebeneinander stört hier niemanden, obwohl durchaus Verkehr auf diesen Landstraßen vorhanden ist. Interessant, die Frage von Roberto, ob meine Familie sich keine Sorgen machen würde, wenn ich einen Super- Brevet fahren würde. Die Frage habe ich in Deutschland noch nie gehört! Es fiel mir schon kürzlich in der Tiergartenquelle auf, als ich mich rechtfertigte, warum ich denn nun nicht Berlin-Wien-Berlin fahren würde und ich der Einfachheit halber sagte, ich müsse arbeiten. Was im Übrigen dort zur lustiger Stunde für weitere Erheiterung sorgte. Alberto, der Italiener in der Runde hatte das wohl auch irgendwie mitbekommen und meinte am nächsten Morgen, als ich noch einmal erklärte, dass ich ja nur zum Winken mit zum Start kommen würde: "Ah, Familia!!"
Bis Susa, km 140, halte ich einmal für ein 2. Frühstück an einer Trattoria, dann in Venaria Reale (CP5), Startort der legendären 20. Etappe des Giro 2018 und Weltkulturerbe und ein weiteres Mal, als ich um die Mittagszeit Hunger bekomme, in einem Restaurant; ich brauche auch dringend Wasser, denn es ist heiß geworden inzwischen und es gibt wenig Möglichkeiten die Flaschen zu füllen. Das Restaurant ist in einem kühlen mittelalterlichem Raum mit dicken Mauern. Es gibt Menü- keine Karte. Ich esse also, was kommt und das ist lecker.

Susa war Startort der 21. Etappe des Giro.
Ab hier geht es eine Weile bergauf- ca. 38 km. Wir fahren nicht direkt zum Mont Cenis sondern auf einer Nebenstraße über den Ort Moncenisio.Im Bergdorf Novalesa kann ich mich an einem Brunnen noch einmal erfrischen und dann kommt der Hammer- siehe Track auf meinem Garmin- so einen Zick-Zack-Kurs habe ich als Track (Zoomfaktor= 300 m) noch nicht gesehen. Ich denke ja immer, wenn Serpentinen da sind, kann die Steigung nicht soo steil sein und irre mich gewaltig!
















[ Nun weiß ich auch die Zeichnung auf dem Oberrohr meines Motta- Rahmen zu deuten.
Darüber hatte ich schon gegrübelt.]- Foto folgt.

Oben angekommen werde ich von herrlichen Ausblicken belohnt und von hier aus geht es nur noch bergab bis zu meiner Herberge.

















für Janibal

Die Herberge in Lanslebourg kann ich empfehlen- es ist eine Art Jugendherberge, die wohl Ethik im Leitbild haben- es fiel auf, dass hier Jugendliche und behinderte Menschen einen Arbeitsplatz finden.
Die Rezeption ist nicht mehr besetzt- der Schlüssel liegt für mich auf dem Tresen. Ich hatte kein Abendessen gebucht, jedoch ist dies gar kein Problem. Auf Nachfrage werde ich einfach zu anderen Gästen an einen langen Tisch gesetzt- meine Tischnachbarn Jochen und Konrad vom Bodensee sind gerade vom Col d´Iseran herunter gekommen.
Zu Dritt verspeisen wir fast eine riesen Auflaufform mit Spinatlasagne. Anschließend wechseln wir in die Bar und probieren den Rotwein aus dem Savoir. Der Abend wir lang- und ich will doch um 5 Uhr auf dem Rad sitzen.
 Ich schaffe es tatsächlich um 5:10 Uhr los zu fahren- ohne Kaffee und Frühstück, denn das gibt es hier so früh nicht. Ich will zunächst bis Bonneval sur Arc fahren- das sind 19 km- dort würde es Kaffee geben. Dort angekommen guckte ich nicht schlecht, denn es gab nichts. Ich suchte herum- wollte versuchen auch in ein Hotel zu gehen- doch erfolglos! Was nun? Warten? Bis wann? ohne Frühstück/ ohne Kaffee den Iseran hoch- das geht doch gar nicht.
Ich fuhr also weiter....und Bonneval ist der letzte Ort vor dem Gipfel. Im Vergleich zu dem Mont Cenis kam mir der Iseran gar nicht so schlimm steil vor. Sicher war ich jetzt auch noch frisch.
Nach ca 3 h war ich dann oben- ohne Hungerast, den ich befürchtete. Das üppige Abendessen hatte gereicht.


Kurz nach 8 Uhr war es hier recht frisch!
Meinen ersten Kaffee bekam ich dann in Val d´Isere. Anschließend längere Zeit bergab das Tal der Isere entlang bis Sainte Foi Tarantaise. Hier folgt ein weiterer langer Anstieg bis zum Col d´ Petit Bernard. Teilweise ist der Asphalt frisch und auch die Namen der französischen Rennfahrer, vornehmlich AGR2, kündigen die Bergankunft der Tour ( 11.Etappe am 18.07) in La Rosiere an. Die Dauphine´ endete auch schon hier und ich fahre diesen berühmten Anstieg hoch. Das BMC- Team ist auch da zur Streckenerkundung. Ich halte kurz zum Einkauf- dann geht es für mich allerdings weiter hoch bis zur Passstraße.











Nun folgt eine schöne Abfahrt mit gutem Asphalt und jede Menge Kehren. Einmal jedoch wird die Straße gerade in der kehre steiler und ich muss stärker abbremsen, als vorhergesehen- die s führt kurzfristig zum Blockieren des Hinterrades. Puh- ging noch mal gut. Dies lehrt mich- vorsichtiger abzufahren. In La Thuile fahre ich nicht zum CP 7, denn der liegt etwas abseits der Route.
Mein Plan ist es noch bis zum Kloster Santuario Oropa zu kommen, wo ich ein Zimmer reserviert hatte- deshalb auch der frühe Start.
Jedoch ahnte ich schon jetzt, dass es wohl nichts werden würde mit der Ankunft vor 19:30- die Rezeption würde schließen. Mein Plan war da wohl etwas zu ehrgeizig: 240 km mit 4600 HM in 14,5 h zu fahren.
[ Beim Alpenbrevet war das möglich gewesen- jedoch bin ich hier nicht bei einem Rennen sondern bei einem Randonee´]
Kurz vor Aosta komme ich vom Track ab- die SS 26 wechselt auf die andere Flußseite und ich komme zunächst nicht mehr rüber. Der Verkehr auf dieser SS hat nun stark zugenommen.
 sicherlich komme ich auf der SS schneller voran- muss mich allerdings in Aosta irgendwie wieder auf die andere Flußseite durchschlagen, weil ich wieder auf den Track will.
Dort angekomen, stelle ich fest, dass wir nun zwar verkehrsarm aber auf einem Radweg entlang der Dora Baltea fahren werden. Und dieser Radweg ist nicht viel anders , als die Radwege zu Hause!!
Ich halte noch einmal für ein Spät-Mittagsessen und habe plötzlich keine Lust mehr den track zu erkunden. Oropa würde ich sowieso nicht rechtzeitig erreichen und dann wohl direkt bis Biella durchfahren. Dies sind jedoch noch fast 80 km auf dieser nun doch stark befahrenen SS26 oder auf dem alternativen Radweg. ich fahre noch ein paar Kilometer- ein Bahnhof- und schon habe ich wieder Lust....auf Zugfahren.
Ich fahre dann auch nicht nach Biella, sondern nach Chivasso bei Turin, weil das für meine morgige Zugverbindung günstiger liegt. Das Hotel ist schnell gefunden- es liegt direkt gegenüber dem Bahnhof. Nach dem Einchecken, mache ich noch einen kleinen Stadt- Spaziergang und gönne mir ein großes Gelato im Hörnchen. Chivasso, eine Stadt mit unbedeutenden (?) Namen und doch mit einer sehr hübschen Innenstadt.
Kein Problem, dass ich mir am Ende ca. 50 km und ca. 1000 Hm gespart habe....

Am nächsten Morgen mache ich mich nach einem reichhaltigen frühstück auf zum Gardasee, wo ich mit der Familie einen Ruhetag einlege.
So einen Ruhetag, würde ich mir auch für die Alpi wünschen.

Im nächsten blog geht's weiter mit der Alpenüberquerung.
























Samstag, 14. Juli 2018

Alpi900- Teil II- TransAlpi

Von Chivasso über Milano zum Gardasee sind es ca 4 h Zugfahrt. So beginnt für mich der Ruhetag.
Schon seit meiner Abfahrt am Flughafen hatte ich Schaltprobleme. Der Zuggegenhalter am Unterrohr hat eine Einstellmöglichkeit mit Rasterung- mal etwas kürzer- dann wieder länger- ich hatte versucht während des Fahrens hier eine Korrektur vorzunehmen- jedoch ohne Erfolg. Für ein richtiges Einstellen hatte ich mir keine Zeit genommen- die hatte ich jetzt während der Zugfahrt- strammer muss er wohl und schon habe ich den Zug in der Hand. Aha- deshalb- wie gut, dass mir das jetzt und nicht mitten in einem Pass passiert ist.

Von Peschiera del Garda bis Lazise sind es 8 km, die ich mit einem Gang fahre. Radgeschäfte gibt es genug. Nach Strand, Schwimmen, Eis und Abendessen mit der Familie, repariere ich mein Motta im Vorgarten der Ferienwohnung. Die Straße um den See ist stark befahren- viele Wohnmobile- wenig Italiener. Besser ich sitze um 6 Uhr wieder auf dem Rad. Nach einem kräftigen Schlamm- Kaffee schaffe ich es tatsächlich so früh wieder auf die Reise zu gehen. Mein Tagesziel Naturns kurz hinter Merano, ca 210 km mit knapp 3000 Hm. Diese Strecke entspricht in Etwa der 14. und 15. Etappe der Alpi.

Entlang des Gardsees autofrei
Zunächst fahre ich tatsächlich fast ohne Autoverkehr 50 km entlang des Gardasees. Glatter Asphalt und fast flach ist diese Strecke- ich genieße das Einrollen. In Torbole halte ich kurz an einem Obststand- zahle für eine Banane fast einen Euro und sehe auch gleich warum. Hier wird deutsch gesprochen- hier scheint Start oder Ziel zahlreicher Alpenüberquerungen zu sein, wie man an den vielen MTB-lern sehen kann, die sich hier fertig machen. Ab hier verläuft die Strecke auf einem Radweg entlang dem Fiume Sarca. Nicht schon wieder Radweg, denke ich- jedoch dieser hier ist ganz anders: breit und glatt asphaltiert und natürlich ohne Autoverkehr. In Arco gönne ich mir " Un caffee lungo e un pasta" Der Wirt wirkt etwas maulig und antwortet knapp auf deutsch. Später fällt mir auf, dass die Radfahrer nicht mehr grüßen auf diesem tollen Radweg und ich denke, je besser die Straßen, desto weniger italienisch ist es hier- hmm!

Der Radweg ist genial- genieße ich zum ersten Mal das Fahren auf einem Radweg??
Ca. 20 km verläuft dieser zunächst mit relativ geringer Steigung mit Ausnahme einer recht giftigen Steigung zwischendrin. Ab Sarche wird es steil und es macht Spass einige motorisierte MTB-ler zu überholen. Etwas weiter, werde ich von einem älteren Italiener überholt und wir fahren zusammen, unterhalten uns angeregt- nur ich verstehe eigentlich nichts. Dies scheint ihn aber nicht zu stören oder davon abzuhalten. Ihm gefällt mein italienischer Stahlrahmen- er fährt Scott- und wir reden über Gianni Motta, der "sessantasei" den Giro gewann. Dann kommen Autos und Motorräder mit Blaulicht- und ein Rennradfahrer, der ziemlich schnell entgegen kommt. Weiter werden in unsere Richtung Autos angehalten- wir fahren und vorbei bis Molveno am gleichnamigen See, wo auch wir nicht mehr weiter fahren dürfen- wir werden gestoppt- mein Italiener versucht sich noch durchzuschlängeln, wird jedoch recht ruppig von einer Ordnungskraft angefahren.
Die Tour Trans Alp ist auf ihrer letzten Etappe und kurz vor dem Ziel in Riva del Garda.
Eine halbe Stunde etwa müssen wir hier zusammen mit vielen anderen Motorrad- und Autofahrern warten, während nun laufend Gruppen von Rennradfahrern hier hinunter in die letzte scharfe Kurve vor dem See hinunter schießen. Ein großes Palaver entsteht, je länger wir warten müssen und ich weiß jetzt auch, dass nicht alle Zuschauer am Streckenrand Fans sind. Als das Schlussfahrzeug durch ist, geht es weiter bis wir bald schon wieder an einer Kreuzung stoppen, weil eine Polizistin den Verkehr aufhält. Wieder entsteht ein riesen Palaver mit viel Gehupe. Als auch noch Rennfahrer von oben kommen und die Polizistin ignorieren, fahren plötzlich alle aus allen Richtungen los.
Ein weiterer Italiener begleitet uns nun- ich lasse ihn zwischen uns, denn die beiden verstehen sich eindeutig besser. Wieder wird die Geschichte von Gianni Motta erzählt. Leider fahren die beiden mir nun etwas zu schnell und ich muss mich mühen dran zu bleiben. Als wir auf der Passhöhe sind, drehen sich beide um und verabschieden sich freundlich.
In der Abfahrt passiere ich Spormaggiore dem Kontrollort (CP14) und als ich ganz unten bin bekomme ich Hunger- es ist Mittagszeit und die verbringe ich in einer kühlen Trattoria mit einem Menü:
Primo: Lasagne al Ragu und Secondo: Ossobuco dazu Insalta verde. Sehr lecker.
Ossobuco heißt übersetzt „Knochen mit Loch“ nach dem Hohlknochen, der die im Gericht verwendete Kalbshachse durchzieht.

 Anschließend folgt der 40 km lange Anstieg zum Passo Palade. Und wieder gibt es einen Radweg, der sehr gut zu befahren ist. Es gibt Picknick-Bänke, die sich vielleicht später als Schlafgelegenheiten anbieten.

Der Radweg ist gut gepflegt-  das Trentino ist keine arme Provinz. Es gibt eine Raststation, bei der ich eine große Portion Eis bestelle. Es ist sehr heiß.
Ab Molosco verläuft der zweite Teil des Anstieges wieder auf der Straße. Ich werde von zwei Radfahrern überholt, die ich gleich als Randonneure erkenne. Wie so oft nach dem Überholen merkt man nach ca. 50 Metern, dass die Überholenden nicht wirklich viel schneller sind, dass sie nur im Überholvorgang versucht haben Distanz zu schaffen. Also arbeite ich mich wieder ran- vielleicht kann ich ja mit ihnen ins Gespräch kommen. Ich sehe ein Trikot von Sizilia No Stop- das habe ich doch schon mal bei ARI gelesen!? Der Träger dieses Finisher- Trikots sagt, er sei diesen Brevet gemütlich in 72h gefahren und spricht im Übrigen sehr gut deutsch, denn er kommt aus Merano.
Er lobt die Sizilianer wegen ihrer Freundlichkeit und der guten Küche- er habe oft zum Essen und Plaudern angehalten. Beide Randonneure befinden sich auf der Tour d´ Ortles einem 300er -Brevet, den ich mir auch schon angesehen und für später aufgehoben hatte. Hier werden auf 5500 Hm zunächst der Stelvio, dann der Gavia, der Passo Tonnale und der Gampenpass befahren.

Mit 43 Teilnehmern in diesem Jahr und 32€ Startgeld sicher besser zu fahren, als den Ötztaler- Marathon, wenn man den Rummel meiden möchte. 
Sie fahren also den Gampenpass-den habe ich schon mal gehört, denke ich- wir werden uns also bald trennen, den ich fahre ja den langweilig klingenden Passo Palade.



Oben angekommen, weiß ich dann Bescheid. Ich habe die Beiden dann doch auf den letzten Kilometern des Passes fahren lassen- ich wäre sonst oben platt gewesen und ich will ja noch einen Tag weiter fahren. Heute jedoch muss ich nur noch hinunter fahren, dann bin ich in Merano und von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Hotel. Ich halte an der Controllo- hier ist auch ein Fahrer mit einem 999- Trikot- doch ich komme nicht recht ins Gespräch. 
Die Abfahrt ist genial. Wenn man sie kennt- muss man hier nicht bremsen- eine Hochgeschwindigkeits- Abfahrt auf glattem Asphalt. In Merano folge ich der Ausschilderung des Brevets und mache einen kleinen Abstecher zum Zielort. Aber auch hier komme ich nicht ins Gespräch und denke wieder, dass das im Zusammenhang mit dem guten Straßenbelag steht. In Sizilien ist das sicher umgekehrt!
Bis Naturns fahre ich wieder auf einem Radweg, der eine sehr giftige Steigung zu bieten hat.
Dort gehe ich noch in einen Conard- Markt einkaufen und esse im Hotelzimmer.
ich habe keine Lust mehr auf ein Restaurant.

Nach einem guten Frühstück sitze ich früh wieder auf dem Rad. Ich will möglichst noch lange verkehrsarm fahren und dazu zunächst die SS 38 nutzen. Der Track würde weiter auf dem Radweg verlaufen- jedoch ist hier bald, wegen eines Tunnels, die Weiterfahrt verboten. Ich nehme also wieder den Radweg. der wirklich sehr gut zu befahren ist. Bis zum Reschenpass fahre ich fast ausschließlich auf diesem und auch der Track der Alpi4000 verläuft bis kurz vor Prad indentisch. Ein schönes Finale , denke ich, auf diesen Radwegen. Einmal gibt es gar ein Stück Schotterpiste, eine willkommende Abwechslung und es wird sogar davor gewarnt. 
perfekter Radweg

Bei Löchern im Belag wird umfahren!
Bis Glurns blebt es relativ flach- dann beginnt der Anstieg zum Pass. Oben (nach 64km) angekommen mache ich eine kleine Pause mit Obst und Nüssen und freue mich auf die Abfahrt.
Jedoch auch hier in Österreich gibt es eine Radwegführung und die Hauptstraße ist für Radfahrer verboten. Während diese geradewegs bergab geht, müssen die Radfahrer auf Nebenwegen immer wieder mal eine kleine Steigung hinnehmen.
Die Abfahrt kann ich nicht genießen und ich halte einem einladenden Biergarten zur Mittagszeit.
 

Das alkoholfreie Helle schmeckt gut und ich komme mit zwei MTBlern ins Gespräch, die auch eine Radwanderung machen. Sie tragen große Rucksäcke mit sich. Überhaupt sind hier sehr viele Radfahrer unterwegs. Ab Imst will ich dann über den Fernpass. Ich hatte schon gelesen, das dieser nicht so toll sein soll. Noch im Tal überhole ich einen Bikepacker (wie aus dem Bilderbuch mit Stahlrad, Bart und Standard- Taschen am Rad), der erzählt mir es gäbe einen Radweg, der wäre aber auch nicht so toll sein. Ich wähle zunächst diesen Radweg, denn ich hatte ja gute Erfahrungen gemacht, Zeit hatte ich auch und keine Lust auf nervenden Verkehr. Jedoch stellt sich bald heraus, dass dieser aus groben Schotter besteht und für Rennradbereifung nicht geeignet. Ich wähle also die Passstraße und diese gleicht einerAutobahn. Auto, Motorrad und wieder Auto, aufgereiht rasen sie an diesem Sonntag Abend an mir vorbei. Ätzend! Der einzige Trost- es gibt keine LKWs. Die Passhöhe gleicht einer Autobahnraststätte. Nie wieder werde ich diesen Pass fahren. Die Abfahrt ist ok.
In Garmisch dauert es etwas, bis ich das Hostel finde. Offenbar habe ich ein Sechsbettzimmer reserviert! Jugendliche toben und lärmen- ich öffne und schließe die Zimmertüre gleich wieder. Das geht jetzt gar nicht. Ich suche mir im Ort ein Einzelzimmer. Kulturschock beim Abendessen.
Am nächsten Morgen fahre ich ganz entspannt mit dem Zug (für 28€ incl. Rad) zurück nach Ostholstein. Im Zug ergeben sich noch einige Gespräche....ich sitze ja im Fahrradabteil.

Sonntag, 8. Juli 2018

Distanzfahrt Berlin-Wien-Berlin


Kaum verabschiedet sind sie auch schon wieder da.

Clausto hat dazu einen Bericht geschrieben:

In flotter Fahrt durcheilten die wackeren Kempen die drei schönsten Länder unseres Erdtheils.

Grenzpapier brauchten nicht gezeigt zu werden.
An einigen Orten gab es Erfrischungsstationen wo sich die Fahrer restaurieren konnten.
Doch die Terrainschwierigkeiten und teilweise nicht chaussierte Strassen in Tschechien kosteten
viele Kräfte, zudem herrschte eine unmenschliche Hitze.
Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
Und trotzdem konnte der Telegraph schon nach nicht einmal eineinhalb Tagen de

In flotter Fahrt durcheilten die wackeren Kempen die drei schönsten Länder unseres Erdtheils.
Grenzpapier brauchten nicht gezeigt zu werden.
An einigen Orten gab es Erfrischungsstationen wo sich die Fahrer restaurieren konnten.
Doch die Terrainschwierigkeiten und teilweise nicht chaussierte Strassen in Tschechien kosteten
viele Kräfte, zudem herrschte eine unmenschliche Hitze.
Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
Und trotzdem konnte der Telegraph schon nach nicht einmal eineinhalb Tagen de
In flotter Fahrt durcheilten die wackeren Kempen die drei schönsten Länder unseres Erdtheils.
Grenzpapier brauchten nicht gezeigt zu werden.
An einigen Orten gab es Erfrischungsstationen wo sich die Fahrer restaurieren konnten.
Doch die Terrainschwierigkeiten und teilweise nicht chaussierte Strassen in Tschechien kosteten
viele Kräfte, zudem herrschte eine unmenschliche Hitze.
Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
Und trotzdem konnte der Telegraph schon nach nicht einmal eineinhalb Tagen de
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viele Kräfte, zudem herrschte eine unmenschliche Hitze.
Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
Und trotzdem konnte der Telegraph schon nach nicht einmal eineinhalb Tagen de
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Grenzpapier brauchten nicht gezeigt zu werden.
An einigen Orten gab es Erfrischungsstationen wo sich die Fahrer restaurieren konnten.
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Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
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