Was folgt sind 15 km ohne Kaffee!
Bevor wir unser Nachtlager im Wald verlassen, schaue ich noch auf den Tacho- einen Schnitt von 11 km/h brutto sind wir gestern gefahren. Klar war mir gestern schon recht früh geworden, dass ich diese Runde unmöglich in drei Tagen fahren könnte- ich musste ja nur den Schnitt hochrechnen.
In Wittlich fanden wir bald einen Bäcker, bei dem wir ausgiebig frühstückten. Ich schrieb Holger, per SMS wo wir waren und er antwortete, wir hätten nun die harten Trails hinter uns- jetzt käme was Schönes geteertes zum Rollen. Teer wollten wir eigentlich nicht, jedoch das "Rollen" tat jetzt richtig gut. Eine alte Bahntrasse, 14 km lang, leicht ansteigend- das macht richtig Spaß- Tunnel und alte Viadukte sorgen für Abwechslung. Kurz vor Laufeld sind meine Flaschen leer- ich hatte vergessen sie aufzufüllen. Wasser, sogar aus Flaschen von Aldi, bekommen wir von einem Anwohner. Die Eifelaner sind freundliche Menschen- wir kommen ins Gespräch. Heute sollten wir noch einige kennen lernen. Anschließend gehts hoch wieder durch Manderscheid. Relativ einfach sind wir heute also wieder dort, wo wir gestern in den Liese-Trail eingestiegen sind. Man kann hier also auch mit dem Rad herfahren, denke ich.
Es ist nun richtig heiß geworden und mir fällt ein, dass ich unbedingt in einem Maar schwimmen möchte, wie ich es vor ca. 40 Jahren einmal tat- vielleicht wäre es ein Jungbrunnen. Michael bekam schon wieder Hunger und redete von Bratwurst. Meerfeld war nun nicht mehr weit- dort wollten wir pausieren. Zunächst noch eine Runde um das Maar- dann fanden wir eine öffentliche Badestelle.
Herrlich, so ein Bad- glasklar ist das Wasser. Wir schwimmen ein paar Züge und sonnen uns anschließend auf der Wiese. Ich erzähle vom Schwimmen in der Warnow, kürzlich, bei meinem ersten Olympischen Triathlon.
Nun war mir klar, dass ich aus den drei Tagen, die ich mir Zeit nehmen wollte, um die Eifel zu erkunden, dass daraus würde, was ich wollte und das war sicher kein Rennen mehr. Der Brutto- Schnitt war jetzt einstellig!
Mir kam die Idee in Ripsdorf, dort wo sich Track 2 und 4 kreuzten auf den Rückweg zu gehen. Denn die Nordschleife des Nürburgrings wollte ich unbedingt fahren.
Michael wollte erst am Morgen des dritten Tages entscheiden.
Von der Badestelle aus führte uns der Track wieder bergan in den Wald. Eine Bratwurst hatten wir hier nicht gefunden und so machten wir uns auf, diese zu suchen. Es gab einige kleine Orte bis Gerolstein- bei nächster Gelegenheit müssten wir was finden: Schutz und Niederstadtfeld- Fehlanzeige. In Wallenborn fanden wir immerhin einen Geysir, Brubbel genannt. Das gleichnamige Landhaus hatte geschlossen- es ist Montag in der Eifel; offensichtlich ein Feiertag!?
Hier fanden wir einige Holländer, die auf den Brubbel warteten und einen Kiosk mit Eis am Stil.
Das Warten dauert maximal 35 Minuten und die wären nun fast um. Eine willkommene Pause.
Auf der Suche nach der Bratwurst hatten wir nun manches Mal den Track verloren.
Von Wallenborn führte später eine asphaltierte Straße durch den Ort Salm- auch hier keine Bratwurst- also dann in Gerolstein, zur wohl größten Stadt hier in der Nähe führte diese Straße und wir blieben einfach drauf und hatten eine herrliche Abfahrt- mit über 50 km/h flogen wir hier auf breiter kurviger Straße hinunter, ohne einmal zu bremsen. Einfach nur schön. In der FUZO trafen wir einige andere Fahrer, die sahen ganz schön fertig aus und da hatte ich ein kleines schlechtes Gewissen aber auch das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Als Wolfgang und Tobi ankamen, gestanden wir dann auch unsere Trackuntreue. Wir wechselten noch schnell den Schlauch an Leonas Vorderrad und nahmen dann unsere Suche wieder auf. Da die Mittagszeit schon vorüber war, es war inzwischen 16:00 Uhr (km 85), fanden wir lediglich einen Dönerman. Alternativ hatte ich Lust auf Nudeln, doch als ich den Laden von innen sah und es hier drin ca. 50 °C hatte, entschied ich mich für eine Pizza.
Damit, so dachte ich, könnte ich am wenigsten falsch machen. Ich musste unwillkürlich an die Microwellen-Nudeln in der Toscana denken. Doch die Pizza schmeckte mir- wir saßen draußen und es ging uns gut. Auch hatte ich beim Auffüllen der Flaschen auf der Toilette später kein gutes Gefühl.
Gut gelaunt mit vollem Bauch fuhren wir hinaus aus Gerolstein. Wir gelobten uns Tracktreue. Kaum, dass wir Gerolstein und den Asphalt verlassen hatte, eine Burg und hinauf führte ein Wanderweg. Nicht fahrbar- also schoben wir mal wieder- auch hinunter mussten wir einige Male absteigen.....Och nööö! und unten angekommen, stellten wir fest, dass man diesen Hügel ganz einfach hätte umfahren können.
Es war ja immer noch sehr heiß. Nun folgte ein ständiges Auf und Ab, über jeden Hügel der Landschaft führte der Track und immer wieder mussten wir schieben oder hatten einfach keine Kraft und Lust mehr die steilen Rampen hoch zu drücken. Technisch waren die Trails jetzt nicht mehr so anspruchsvoll.
Gegen Abend sah ich mich dann eher in einem Biergarten sitzen, kühles alkfreies Bier, ein gutes Essen und Feierabend.....das sagte ich dann auch zu Michael, der die Idee wohl auch nicht schlecht fand. In Berndorf schauten wir auf der Karte nach dem nächsten größeren Ort und dann nahmen wir den direkten Weg dorthin. Im Ort ein Brunnen. Es war 20:00 Uhr und immer noch sehr heiß- so kühlten wir unsere Köpfe, indem wir sie in den Brunnen tauchten.
Ein Anwohner begrüßte uns freundlich- wir fragten nach dem Biergarten. Ja, es gäbe einen in Kerpen- der Ortsname kam mir irgendwie bekannt vor: Boris Becker oder Schumacher??
Doch der der Biergarten hätte zu am Montag- der nächste Supermarkt in dem man Bier kaufen könnte, war Hillesheim- da kamen wir gerade her und war ca. 8 km entfernt. Er muss unsere enttäuschten Gesichter gesehen haben und bot uns an, Flaschenbier aus seinem Keller mitzunehmen. Ich folgte ihm sogleich, eins oder zwei pro Person stand zur Wahl- da war ich dann nicht so bescheiden. Ganz in der Nähe wäre ein kleiner Stausee- dort würden wir bleiben, Bier trinken und den Schlafsack ausrollen.
Und so machten wir das dann; wir fanden einen schönen Platz mit Tisch und Bänken und bereiteten unser Nachtlager. Beim Bier redeten wir darüber, was wir am Tag erlebt hatten, denn der ging gerade mit den letzten Sonnenstrahlen zu Ende. Zwei Dinge fallen mir dabei gerade ein, die ich noch nicht erwähnt hatte. Ein weiteres Mal wollte ich Michael zeigen wir man "dynamisch" einen steilen Berg hinunter fährt, der zudem noch bestückt ist mit losen Ästen, Stöcken. Der Lenker stellte sich quer und ich ging über den Lenker, rollte mich, wie Michael meinte richtig "dynamisch" ab und verletzte mich nicht- nicht mal ein Kratzer. Glück gehabt- weiter unten- kurz und steil mit einer dicken Wurzel brach mein Randonneurchen ab. Das sah schon schlimmer aus. Nachdem wir feststellten, dass wir dieses hier nicht reparieren konnten, die entscheidende Schraube war aus der Befestigung an der Sattelstütze weggebrochen, wollte Michael, der einen Gepäckträger hatte, auch mein Gepäck noch tragen. Das wäre gegangen, jedoch hätte ich kein gutes Gefühl dabei gehabt. Zum Glück stand wenige Meter weiter ein Camper aus Essen. Er hatte ALLES dabei. Eine passende Scheibe und schon war der Schaden behoben. Wieder Glück gehabt.
Wieder schlief ich auf dem Tisch, schaute in den Sternenhimmel, bis ich einschlief.
Doch diese Nacht sollte nicht so schön werden, wie die erste Nacht im Wald.
weiter geht es im nächsten blog
Bevor wir unser Nachtlager im Wald verlassen, schaue ich noch auf den Tacho- einen Schnitt von 11 km/h brutto sind wir gestern gefahren. Klar war mir gestern schon recht früh geworden, dass ich diese Runde unmöglich in drei Tagen fahren könnte- ich musste ja nur den Schnitt hochrechnen.
In Wittlich fanden wir bald einen Bäcker, bei dem wir ausgiebig frühstückten. Ich schrieb Holger, per SMS wo wir waren und er antwortete, wir hätten nun die harten Trails hinter uns- jetzt käme was Schönes geteertes zum Rollen. Teer wollten wir eigentlich nicht, jedoch das "Rollen" tat jetzt richtig gut. Eine alte Bahntrasse, 14 km lang, leicht ansteigend- das macht richtig Spaß- Tunnel und alte Viadukte sorgen für Abwechslung. Kurz vor Laufeld sind meine Flaschen leer- ich hatte vergessen sie aufzufüllen. Wasser, sogar aus Flaschen von Aldi, bekommen wir von einem Anwohner. Die Eifelaner sind freundliche Menschen- wir kommen ins Gespräch. Heute sollten wir noch einige kennen lernen. Anschließend gehts hoch wieder durch Manderscheid. Relativ einfach sind wir heute also wieder dort, wo wir gestern in den Liese-Trail eingestiegen sind. Man kann hier also auch mit dem Rad herfahren, denke ich.
Es ist nun richtig heiß geworden und mir fällt ein, dass ich unbedingt in einem Maar schwimmen möchte, wie ich es vor ca. 40 Jahren einmal tat- vielleicht wäre es ein Jungbrunnen. Michael bekam schon wieder Hunger und redete von Bratwurst. Meerfeld war nun nicht mehr weit- dort wollten wir pausieren. Zunächst noch eine Runde um das Maar- dann fanden wir eine öffentliche Badestelle.
Herrlich, so ein Bad- glasklar ist das Wasser. Wir schwimmen ein paar Züge und sonnen uns anschließend auf der Wiese. Ich erzähle vom Schwimmen in der Warnow, kürzlich, bei meinem ersten Olympischen Triathlon.
Nun war mir klar, dass ich aus den drei Tagen, die ich mir Zeit nehmen wollte, um die Eifel zu erkunden, dass daraus würde, was ich wollte und das war sicher kein Rennen mehr. Der Brutto- Schnitt war jetzt einstellig!
Mir kam die Idee in Ripsdorf, dort wo sich Track 2 und 4 kreuzten auf den Rückweg zu gehen. Denn die Nordschleife des Nürburgrings wollte ich unbedingt fahren.
Michael wollte erst am Morgen des dritten Tages entscheiden.
Von der Badestelle aus führte uns der Track wieder bergan in den Wald. Eine Bratwurst hatten wir hier nicht gefunden und so machten wir uns auf, diese zu suchen. Es gab einige kleine Orte bis Gerolstein- bei nächster Gelegenheit müssten wir was finden: Schutz und Niederstadtfeld- Fehlanzeige. In Wallenborn fanden wir immerhin einen Geysir, Brubbel genannt. Das gleichnamige Landhaus hatte geschlossen- es ist Montag in der Eifel; offensichtlich ein Feiertag!?
Hier fanden wir einige Holländer, die auf den Brubbel warteten und einen Kiosk mit Eis am Stil.
Das Warten dauert maximal 35 Minuten und die wären nun fast um. Eine willkommene Pause.
Auf der Suche nach der Bratwurst hatten wir nun manches Mal den Track verloren.
Von Wallenborn führte später eine asphaltierte Straße durch den Ort Salm- auch hier keine Bratwurst- also dann in Gerolstein, zur wohl größten Stadt hier in der Nähe führte diese Straße und wir blieben einfach drauf und hatten eine herrliche Abfahrt- mit über 50 km/h flogen wir hier auf breiter kurviger Straße hinunter, ohne einmal zu bremsen. Einfach nur schön. In der FUZO trafen wir einige andere Fahrer, die sahen ganz schön fertig aus und da hatte ich ein kleines schlechtes Gewissen aber auch das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Als Wolfgang und Tobi ankamen, gestanden wir dann auch unsere Trackuntreue. Wir wechselten noch schnell den Schlauch an Leonas Vorderrad und nahmen dann unsere Suche wieder auf. Da die Mittagszeit schon vorüber war, es war inzwischen 16:00 Uhr (km 85), fanden wir lediglich einen Dönerman. Alternativ hatte ich Lust auf Nudeln, doch als ich den Laden von innen sah und es hier drin ca. 50 °C hatte, entschied ich mich für eine Pizza.
Damit, so dachte ich, könnte ich am wenigsten falsch machen. Ich musste unwillkürlich an die Microwellen-Nudeln in der Toscana denken. Doch die Pizza schmeckte mir- wir saßen draußen und es ging uns gut. Auch hatte ich beim Auffüllen der Flaschen auf der Toilette später kein gutes Gefühl.
Gut gelaunt mit vollem Bauch fuhren wir hinaus aus Gerolstein. Wir gelobten uns Tracktreue. Kaum, dass wir Gerolstein und den Asphalt verlassen hatte, eine Burg und hinauf führte ein Wanderweg. Nicht fahrbar- also schoben wir mal wieder- auch hinunter mussten wir einige Male absteigen.....Och nööö! und unten angekommen, stellten wir fest, dass man diesen Hügel ganz einfach hätte umfahren können.
Es war ja immer noch sehr heiß. Nun folgte ein ständiges Auf und Ab, über jeden Hügel der Landschaft führte der Track und immer wieder mussten wir schieben oder hatten einfach keine Kraft und Lust mehr die steilen Rampen hoch zu drücken. Technisch waren die Trails jetzt nicht mehr so anspruchsvoll.
Gegen Abend sah ich mich dann eher in einem Biergarten sitzen, kühles alkfreies Bier, ein gutes Essen und Feierabend.....das sagte ich dann auch zu Michael, der die Idee wohl auch nicht schlecht fand. In Berndorf schauten wir auf der Karte nach dem nächsten größeren Ort und dann nahmen wir den direkten Weg dorthin. Im Ort ein Brunnen. Es war 20:00 Uhr und immer noch sehr heiß- so kühlten wir unsere Köpfe, indem wir sie in den Brunnen tauchten.
Ein Anwohner begrüßte uns freundlich- wir fragten nach dem Biergarten. Ja, es gäbe einen in Kerpen- der Ortsname kam mir irgendwie bekannt vor: Boris Becker oder Schumacher??
Doch der der Biergarten hätte zu am Montag- der nächste Supermarkt in dem man Bier kaufen könnte, war Hillesheim- da kamen wir gerade her und war ca. 8 km entfernt. Er muss unsere enttäuschten Gesichter gesehen haben und bot uns an, Flaschenbier aus seinem Keller mitzunehmen. Ich folgte ihm sogleich, eins oder zwei pro Person stand zur Wahl- da war ich dann nicht so bescheiden. Ganz in der Nähe wäre ein kleiner Stausee- dort würden wir bleiben, Bier trinken und den Schlafsack ausrollen.
Und so machten wir das dann; wir fanden einen schönen Platz mit Tisch und Bänken und bereiteten unser Nachtlager. Beim Bier redeten wir darüber, was wir am Tag erlebt hatten, denn der ging gerade mit den letzten Sonnenstrahlen zu Ende. Zwei Dinge fallen mir dabei gerade ein, die ich noch nicht erwähnt hatte. Ein weiteres Mal wollte ich Michael zeigen wir man "dynamisch" einen steilen Berg hinunter fährt, der zudem noch bestückt ist mit losen Ästen, Stöcken. Der Lenker stellte sich quer und ich ging über den Lenker, rollte mich, wie Michael meinte richtig "dynamisch" ab und verletzte mich nicht- nicht mal ein Kratzer. Glück gehabt- weiter unten- kurz und steil mit einer dicken Wurzel brach mein Randonneurchen ab. Das sah schon schlimmer aus. Nachdem wir feststellten, dass wir dieses hier nicht reparieren konnten, die entscheidende Schraube war aus der Befestigung an der Sattelstütze weggebrochen, wollte Michael, der einen Gepäckträger hatte, auch mein Gepäck noch tragen. Das wäre gegangen, jedoch hätte ich kein gutes Gefühl dabei gehabt. Zum Glück stand wenige Meter weiter ein Camper aus Essen. Er hatte ALLES dabei. Eine passende Scheibe und schon war der Schaden behoben. Wieder Glück gehabt.
Wieder schlief ich auf dem Tisch, schaute in den Sternenhimmel, bis ich einschlief.
Doch diese Nacht sollte nicht so schön werden, wie die erste Nacht im Wald.
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