Mittwoch, 17. Februar 2021

RuB 2021- Wir haben es überlebt

 

 
Mit Abstand, wohl nur so geht es in diesen Zeiten.
 
Ganz verzichten wollten wir jedoch nicht, auf unsere erste lange Ausfahrt im Jahr.
Aber mal ehrlich; ist es nicht meistens so bei einem Brevet, dass jeder für sich, oft auch allein, die Prüfung bestehen möchte. Windschatten fahren ist doch was für Rennfahrer! 
Irgendwann starten wir eben in die Saison, meisten im Februar. Das Wetter ist Nebensache, beziehungsweise wird so genommen, wie es kommt.
Im letzten Jahr hatten wir dieses Sturmtief mit orkanartigen Böen, die mich einmal vom Asphalt wehte.
In diesem Jahr kaum Wind, Sonne aber harte, zweistellige Minus- Grade am Morgen.
 
Stephan und ich haben gestern noch bis spät in den Abend hinein an unseren neuen Rädern geschraubt- dabei durften wir uns keine Fehler erlauben- eine Panne oder Defekt heute, wäre wahrscheinlich tödlich bei den Temperaturen.
 
Stephans Kurbel fiel dann ab nach ca. 20 Kilometern! Meine Hände waren gerade so einigermaßen warm und auch sonst war das Fahren nicht unangenehm.
Ich fuhr vor, um am Ortsschild Berlin Fotos zu machen- Clausto kam alleine und meinte Stephan habe ein Bein verloren. Also zurück die fünf Kilometer und gucken, was zu tun ist. Die Sram- Kurbel braucht einen 10er Imbus und den haben wir nicht. In der Senke, wo es rechts zum Örtchen "Weitewelt" geht, stehen drei Häuser. Beim ersten schon bekommen wir Hilfe. Ein Handwerker öffnet seine Garage, in der auch Räder stehen. Die Reparatur dauert nicht lange, reicht aber um auszukühlen und die Hände sind vom Werkzeug eisig. Das Werkzeug dürfen wir mitnehmen. Die Weiterfahrt wird nun wirklich eklig....das dauert etwa bis Gnissau...eine 1/2 bis 3/4 h. Die Sonne, die sich bislang im Nebel versteckt hatte, kam nun heraus und wärmte tatsächlich etwas. Eine weiter 3/4 h später machten wir unsere erste kleine Pause mit heißem Tee in der Sonne.


Clausto guckt nicht grimmig, er kaut- und das geht beim "Dauerlächeln" nicht, denn dann würde alles herausfallen.
Der Tee wärmt zusätzlich zur Sonne und so wird das Fahren immer angenehmer.
Ich friere nicht. Kalte Füße sind normalerweise mein Problembereich.
Ich fahre jedoch mit Moon- Boots, die ich im Keller gefunden habe. Zusätzlich habe ich eine Wärmesohle eingelegt, die mir Jochen P. geschickt hat. Danke dafür.
Er selber wollte morgens aufs Thermometer schauen und dann entscheiden....
falscher Ansatz, wie ich finde ;-)

In Hartenholm machten wir dann die zweite Pause. Ich wollte "Ausgeben" auf mein neues Rad, fand jedoch mein Portemonnaie nicht. Und das lag nicht daran, dass ich auch die Brille nicht wieder finden konnte.....
Die Kälte, die Klamotten, zweifach/dreifach übereinander, Mützen, Helm, Mundschutz....alles zu viel- da musste ich einfach abwerfen. Oder war das Gehirn eingefroren?
Die Brille fand ich dann vor dem Laden liegend wieder. Das Portemonnaie konnte ich mir gestern im Laden abholen- das hatte ich dort irgendwo hingelegt....
Richtung Kellinghusen wurde mir schon fast zu warm. 
Kurz vor dem Wendepunkt überholten uns Calli und Jochen. Sie waren etwa zeitgleich in der Nähe von Preetz los gefahren. 
 
In Kellinhusen endlich eine Tanke. Aus Gewohnheit wollte ich mich dort an den Stehtisch stellen und meinen Kaffee trinken----darfste nicht machen----so stellten wir uns gegenüber der Tanke an einen Mauerturm mit Tresenhöhe in der Sonne. 
Richtung Neumünster überholten uns Calli und Jochen, die in Kellinghusen beim EDEKA etwas länger Pause gemacht hatten, noch einmal.
Dann wurde es nach ca. 10 h Fahrzeit auch dunkel und die Kälte zog wieder an.
Vor Eutin hatten wir wegen einer Streckenvariante noch weiße Straßen und kurz vor 19 Uhr also nach knapp 11 h waren wir im Ziel. 

Insgesamt waren 10 Fahrer auf dem Track unterwegs gewesen.
 
Morten und Ole waren mit einem Velomobil unterwegs und kamen am Ende auf 270 bzw. 325 Kilometer. Die Übrigen 8 Fahrer fuhren ca. 200 Kilometer in 10-11 h.
 
Am Ende hat mir, bis auf das Portemonnaie, nichts gefehlt. Es hat Spaß gemacht und gezeigt, dass es geht- auch in diesen Zeiten einen Brevet zu fahren.
 
 

 


 











Mittwoch, 3. Februar 2021

Rund um Berlin 2021


Aus besonderem Anlass, in diesem Jahr als Einzelzeitfahren.

siehe Ausschreibung hier auf der Halara- Seite 

 

05:00 Uhr-----Minus 9° C

Wir wollen das!   Nicht frieren, auf jeden Fall.

Alle Vorbereitungen dazu sind getroffen und meine Stanley Thermoskanne ist auch noch rechtzeitig angekommen; vorgestern aus dem Lager meines Lieblings- Versenders von Fahrradteilen rausgegangen, gestern morgen 05:44 Uhr schon in  Neumünster und vormittags zugestellt. (Nein, es ist nicht der, der klingt, wie der wasserreichste Fluss der Welt.)

Stephan und ich haben gestern noch bis spät in den Abend hinein an unseren neuen Rädern geschraubt- dabei durften wir uns keine Fehler erlauben- eine Panne oder Defekt heute, wäre wahrscheinlich tödlich bei den Temperaturen.

Wir sind also beide auf Jungfernfahrt, Stephan mit seinem Ridley X- Fire und ich mit meinem Pure22, an dem ich den ganzen Winter geschraubt habe.

Beide haben wir zufällig die gleichen Reifen gekauft, Strada Bianca von Challenge in 36er Breite:

"Der Strada Bianca wurde speziell für Schotterpisten entwickelt. Auf langen Strecken über nicht befestigte Wege fühlt er sich demnach besonders wohl. Aber auch im Alltag macht dieser unempfindliche Reifen mit Pannenschutz-Einlage eine gute Figur. Das flache Profil hält den Rollwiderstand gering, während die höheren Seitenstollen für den nötigen Grip in Kurven sorgen.

Der Faltreifen ist ausgestattet mit einer 120 TPI Karkasse aus Nylon und mit Puncture Protection Strip (PPS), einer zusätzlichen Schicht aus hochfesten Gewebe zwischen Karkasse und Reifen um das Pannenrisiko zu verringern. "

Ich hatte gestern Abend noch einmal geschaut,  ich vertraue PPS und TPI.

 

Ein Erlkönig wurde schon zweimal gesichtet in den letzten Tagen. 

Erlkönige werden häufig in verschneiten Gegenden, in Schweden etc. gesichtet.

Mein neues Rad am Mittwoch hier in der Nähe des Bungsberges. Auffällig beim ersten Test, der längere Radstand und die Sitzlänge trotz kurzem Oberrohr

Sind die Straßen frei am Samstag, fragen sich die, die eine Beteiligung bekundet haben....Ein Test am Donnerstag ergab, um Eutin sind die Straßen des Tracks frei.

RuB, verläuft ja fast ausschließlich auf breiten Landstraßen- nicht nur weil ich es liebe Landstraßen zu fahren sondern auch, weil wir bei dieser Tour auch schon mal einen Wirtschaftsweg hatten, der komplett vereist und unfahrbar war. Ortsunkundige Teilnehmer schoben dieses Stück südlich von Ahrensbök.

Das Bild entstand auf der Rückfahrt- die kleinen Wirtschaftswege haben also eine geschlossenen Schneedecke. Perfekt um das Fahren auf weißen Straßen zu testen.

Das Rad läuft schnurgerade wie auf Schienen darüber. Auch ein Profilreifen wäre hierbei nicht besser gewesen.


Die neue Thermoskanne passt perfekt in die Trinkflasche, soll das Getränk 9 h lang heiß halten. Dann wollen wir im Ziel sein,   denn dann beginnt die Dunkelheit- die Kälte zieht wieder an und es könnte stellenweise glatt werden, da wo Schnee möglicherweise getaut ist.

Die Sonne soll uns den ganzen Tag begleiten.

Also dann......