Eine halbe Stunde nur dauerte der Spass aber jetzt, kanpp eine Woche später, bin ich immer noch im Cyclocrossfieber:
Schon lange habe ich mir vorgenommen, an einem Crossrennen teilzunehmen und immer gab es Gründe dies nicht zu tun- z.B. gerader Lenker entspricht nicht den UCI- Bestimmungen.
Jetzt habe ich einen richtigen Cyclocrosser und es gibt inzwischen auch die Hobbyklasse, bei der sogar MTBs mitfahren.
Nachdem ich mich bei einer Runde um den Kellersee mit dem Eutiner Radtreff warmgefahren hatte, fuhr ich mit der Bahn von Malente nach Kiel. Vom Bahnhof bis zum Vieburger Gehölz sind es nur ein paar Kilometer- die Spannung stieg.
Es war recht nebelig und entsprechend kalt. An der Anmeldung traf ich Thomas vom RST Lübeck, der gerade gefahren war und froh nicht den letzten Platz belegt zu haben. "Hier wird ganz anders gefahren!"
Weiter traf ich auf viele bekannte Gesichter. Mein Stahlrahmen wurde von einigen älteren Zuschauern bewundert. Ein Sammler alter Räder erkannte die Ceus- Gabel und erzählte mir die Geschichte dieser spanischen Firma. Die Hobbieklasse wurde, aufgrund der hohen Anmeldungszahlen in zwei Gruppen eingeteilt- das Rennen von 40 auf 30 min verkürzt.
Ich musste so insgesamt ca. 2 h auf den Start warten- doch diese Zeit kam mir eher kurzweilig vor, da ich immer wieder mal einen Bekannten traf und auch die Strecke schon mal abfuhr.
14:50 Uhr- dann endlich die Startaufstellung. Ich reihte mich eher hinten ein- wollte ja erst einmal nur gucken, wie das so läuft und mich aus jeglichen Sturzgefahren heraushalten.
Gefährlich fand ich das Rennen im Nachhinein überhaupt nicht- nach der ersten Kurve zog sich das Feld schnell auseinander und ich konnte „ganz in Ruhe“ mein Tempo fahren. Es folgte eine längere Abfahrt auf einem vom Laub geräumten Waldweg, bei der ich einen großen Gang treten konnte, da ich den Schaltzug zum vorderen Umwerfer noch rechtzeitig fertig bekommen hatte.
Zwei leichte Steigungen noch und schon ging es auf einen Parcour mit steilen Auf- und Abfahrten, scharfen Kurven und einem Baum, der übersprungen werden musste.
Darauf folgte wieder eine längere, schnelle Abfahrt bis man in den Start-Zielbereich einfährt- runter vom großen Blatt, bremsen und hinein in einen Parcour- im Slalom um einige dicke Bäume herum bis man zu einem künstlichen Hinderniss kommt. Abspringen (hatte ich vorher ein paar mal geübt),- Überspringen- und wieder aufspringen- noch eine Doppel-S- Kurve und schon überfährt man die Ziellinie. 6 Runden waren zu fahren. Ich konnte einige Fahrer, die sich wohl auf der ersten Runde übernommen hatten überholen. Einen Fahrer konnte ich jedoch nicht recht abschütteln- ja er kam mir sogar auf der vorletzten Runde immer näher. Ich entschied mich zu taktieren- ließ ihn bei der vorletzten Zieldurchfahrt überholen und klemmte mich an sein Hinterrad. Ich wartete bis zur letzten Abfahrt mit meinem Angriff in der Hoffnung, der Gejagte würde die Runde zu schnell angehen und die Taktik ging auf. Auf dem Parcour vor dem Ziel hörte ich noch die Konkurrenz rufen: „ den kriegst du noch und gib alles“- half alles nichts- ich konnte 5 sec herausfahren. Zufrieden mit mir und der Platzierung fuhr ich zum Bahnhof und Eutin zurück.
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