Montag, 24. März 2014

Völkerverständigung

Das eine Volk nennt sich Audax Randonneurs Alemagne, kurz ARA. (link)
ARA ist seit 1992 als einzige deutsche Organisation vom Audax Club Paris (ACP) autorisiert, Brevets Randonneurs Mondiaux (BRM) (kurz: „Brevets“) nach den ACP- bzw. RM-Regeln zu organisieren. 
Und das andere Volk organisiert auch Brevets, nennt sich Audax Club Schleswig- Holstein von 2000 (link) e. V. oder anders, ist in Vereinen organisiert und anerkennt die Regeln des BDR und vergibt danach auch Punkte für die Wertungskarte. Dem einen Volk sind Vereine suspekt, obwohl sie meistens Vereinsmitglieder sind. Manche fragen, was das alles soll und vielen ist das egal, fahren mal hier mal dort- einfach, weil Brevet fahren toll ist und sie die Tanke als Verpflegungs- und Kontrollort romantisch finden.
Die Straße gehört doch schließlich allen (Radfahrern) und man kann sich doch freuen, dass es Menschen gibt die Brevets organisieren. Völker, die sich gegenseitig nicht grün sind, sprechen natürlich keine Termine ab und so kommt es gerade in diesem Jahr zu Doppelveranstaltungen, zum Beispiel in Hamburg und Schleswig- Holstein. Am 15. März tauchte ein Brevet- Fahrer bei der falschen Anmeldung auf. Es gab Verwirrung- eine erste Annäherung? 
Am vergangenen Wochenende gab es zwei 200er- beide hatten Ostholstein im Streckenplan, beide hatten Grömitz als Wendepunkt zum Ziel....!?
Ich entschied mich für den "Brevet zum Bungsberg". In diesem Jahr wurde diese traditionelle Veranstaltung des ACSH ausnahmsweise vom RSG Mittelpunkt Nortorf, also von Nortorf aus gestartet.
Dort gab es fürs Startgeld eine ordentliche Wegbeschreibung und am Ende ein warmes Essen.
Klaus und Tom fuhren ab Kiel und ich ahnte schon, dass wir uns vielleicht treffen würden.
So kamen uns die ARA- Fahrer tatsächlich schon zwischen Brügge und Schönhorst entgegen-
fröhliches Grüßen und Winken, als wir uns erkannten. Ich fuhr dann  in Grömitz gleich am Ortseingang die Tankstelle an, die auch bei ARA Kontrollort ist. Wir waren zu erst da! - doch bald kam auch schon die Spitzengruppe der ARA mit Klaus, Tom und Jens an die Tanke gestürmt. Es wurde eng. Klaus machte den Vorschlag, dass ich doch den ARA- Brevet mit ihnen weiter bis Kiel fahren könnte.
Den Gedanken fand ich nicht schlecht und ich zögerte kurz- aber ich hatte andere Pläne: Kaffee in Eutin, Essen in Nortorf und noch ein paar Kilometer mehr, um meine Lichtanlage zu testen.
Dieses Treffen der Randonneure in Ostholstein- eine echte Völkerverständigung!

Für mich war dieser Brevet auch Test und Training für Iowa. Zum Einen wollte ich die Lichtanlage testen und auch trainieren. Mich früh morgens, also um 4:30 Uhr im Dunkeln aufs Rad setzen und 333 km auf asphaltierten Straßen fahren. Dabei auf Wilde Tiere achten und Farmer mit ihren großen Pick Ups entkommen:

Race Rule (link)


18: Have atleast a pit crew of 1 to help you if you have problems. The people and sponsors associated with this race will not come get you or be responsible for you! You get ran over by a tractor, that is your problem. You get attacked by a rabid raccoon, that also is your problem. You get recruited to scoop pig poop, yep you guessed it, that is your problem.


In most cases the farmers of Iowa are your best bud. They will give you food, and treat you like a son or daughter. But there are a few out there that would rather mow you down with their 1969 Dodge pickup.

Farmers own dogs. These dogs chase anything that moves. Be prepared to throw-down with a mutt if needed.

Redwing Blackbirds......if you get too close to their nests, they will dive-bomb your head. Just keep riding, they can't hurt you.


Tatsächlich hatte ich auf dem Rückweg kurz vor Nortorf eine Begegnung mit einem "Farmer" und seinem großen schwarzen Ami- Pick UP: röhrend kam er mir mit seinem V8 nahe und wies mich unfreundlich auf den Radweg hin ! Er meinte es nur gut, denn der Radweg war weniger löchrig als die Straße und ich bedankte mich freundlich- entkam diesem unfreundlichen Zeitgenossen! Yeah!
An wilden Tieren gab es jede Menge Hasen, einen großen Hirschen und jede Menge Frösche auf dem Radweg zwischen Plön und Eutin, die die Nässe genießen konnten- ich fuhr Slalom um sie herum.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen