Donnerstag, 6. September 2018

Gianni Motta Vintage Rennrad zu verkaufen

Zunächst nur für Leser meines Blogs, biete ich mein 1983er Gianni Motta zum Kauf an.
 
 

Gianni Motta, Giro- Sieger 1966, baute nach seiner Profikarriere hochwertige Räder mit super leichten Stahlrahmen Rohrsatz (Columbus SL).

Mein Gianni Motta ist Baujahr 1983 und wurde vermutlich von der Firma Brüggelmann auf dem deutschen Markt mit einer Shimano 600 Gruppe angeboten.

Ich habe das Rad 1991 gekauft, viel gefahren (u.a. 2x  PBP, 2x léroica, ) und habe es inzwischen auch schon zweimal komplett neu aufgebaut;
leider auch 2006 sandstrahlen und beschichten- der Originallack ist also nur noch in der Originalfarbe (RAL 3000) vorhanden, was ich inzwischen bereue.

Weitere Bilder in meinem blog aus Juni 2015 oder auf Anfrage.

Warum will ich das Rad verkaufen?

Ja, schweren Herzens, würde ich mich trennen. Denn inzwischen habe ich mit meinem neuen Ridley Crosser sieben Rennräder im Keller und das Gianni Motta hängt seit der Velo Classico 2015 fast nur noch an der Wand.

ernstgemeinte Anfragen an gerrireggi [Q] googlemail.com





 

Montag, 3. September 2018

Cyclocross- Fest im Cyclocrossland

Die Saison ist quasi eröffnet und ich habe meinen neuen Crosser eingeweiht.
Bilder sind von Aron Kankel, Burkhard und Andrea.
Burkhard in gewohnter Pose zu sehen hat mich besonders gefreut.


Große Klasse, was der noch junge Verein Cyclocross- Hamburg e.V. auf die
Räder gestellt hat.







Folkerts Fritten waren schon um 12:00 Uhr ausverkauft  ich ergatterte noch die letzte Portion.

Anschließend nahm ich an dem Workshop von Joachim Parbo teil, der uns immer wieder durch die Sandkiste scheuchte.

Fotos: Aron Kankel



Ein gelungener Auftakt.

Montag, 6. August 2018

Vortreffliches Finale am Passo dello Stelvio

Unfassbar, sagenhaft, traumhaft, haushohes Finale....ich habe nach Synonymen gesucht, um ein passendes Adjektiv zu finden....

05:20 Uhr Mantova- starte ich die finale Tages-Etappe meines alpi4000- Brevets und sie endet einen Tag später um 06:32 auf dem Passo dello Stelvio, dem Stilfser Joch.

Was war bis dahin geschehen:
vier Tage Brevet fahren,
1200 km mit 22500 Hm in den Alpen und weitere 350 flache Kilometer entlang des Pos mit gruseligem Straßenbelag, wenig Schlaf und einem Rennen, dass sich unter uns Schleswig- Holsteinern entwickelt hatte....
Eigentlich bin ich ja nicht der Renn- donneur und bevorzuge eher die Form des Radwanderns, aber das übliche Gerede und Gefrotzel im Vorfelde- man könne sich ja zur Not zu mir zurückfallen lassen- in den Touristen-Modus übergehen, ich kannte das ja schon, hatte mich doch dieses Mal irgendwie angepiekst.
 "Wir können uns nicht alles gefallen lassen!", hätte auch Detlef gesagt.

Ich hatte Kontakt zu meiner sportlichen Leitung und so erfuhr ich per SMS die Durchfahrtszeiten der Kollegen.


Am Morgen des 2. Tages war ich in Biella zufällig (?) eine Stunde zu früh aufgestanden- fertig mit Helm und Schuhen setzte ich mich vor Clausto, der auch nicht schlafen konnte, und erklärte ihm, dass ich pünktlich, wie besprochen in 10 Minuten abfahren würde- eine Stunde vor der verabredeten Zeit??
Als sich mein Irrtum aufklärte, wusste ich wirklich nicht, was ich anderes tun konnte, außer loszufahren....nicht ohne das OK von Clausto. Ein gemeinsames Weiterfahren aller vier Holsteiner, hätte sowieso nicht lange Bestand gehabt- das wusste ich.
Diesen Vorsprung versuchte ich nun zu halten bzw. auszubauen. Am Abend des Tages lag ich dann eine halbe Etappe (50km) vor und am Ende des dritten Tages waren es schon 127 km- eine volle Etappenlänge. Aber ich wusste auch, dass die anderen im Flachen, also am 4. Tag, aufholen würden.
So war es dann auch- aus 9 wurden 5, dann 4 Stunden und als ich endlich am Gardasee war, bekam ich die Nachricht: Burschen 1,5 h später in Valeggio sul Mincio angekommen.

Ich war sofort hell wach und voller Körperspannung- das Rennen hatte begonnen. Ich musste den Vorsprung nur bis in die Berge retten und diese kamen bald. Ich fuhr nun auf der westlichen Seite des Garda- Sees. Endlich waren die Straßen gut und glatt. Am oberen Ende des Sees, nach Durchqueren mehrerer Tunnel, endlich der Anstieg nach Tremosine. Was für ein Anstieg!- ein enges eingeschnittenes Tal hinauf- manchmal so eng, dass nur ein Auto passte- mein Rad passte immer durch, denn warten konnte ich nicht. In Tremosine, dem Kontrollort, hielt ich mich nicht länger auf, zwei Bananen für die Trikottasche und los. Essen könnte ich beim Fahren. Ich wollte so schnell, wie möglich auf den Radweg, den ich schon vom Abfahren her kannte, und hinein in den ersten Anstieg zur Passhöhe Valico 1038 m. ü. NN. und in der Abfahrt wartete dann Spormaggiore mit der nächsten Zeitnahme. Ich wollte "den Sack zumachen"- eine Zeitmarke setzen, denn ich ahnte, dass auch die Burschen eine sportliche Leitung hatten, die sie über meine Zeiten informierte. Außerdem hatte sie den Vorteil, dass sie an den Kontrollorten in die Listen schauen konnten. ( Beides bestätigte sich im Nachhinein). In Spormaggiore, nach 210 km und 2700 Hm ( Es waren wohl eher etwas weniger Höhenmeter, denn der Track am Gardasee hatte manchmal eine steile Rampe angezeigt, wo ein Tunnel durchfahren wurde.) angekommen, machte ich meine erste Pause. Risotto, Brot, Käse...aber auch nicht für lange. Und immer wieder traf ich Johannes, den Liegeradfahrer, der mir 2010 eine Speiche gab, und den ich seither immer wieder hier in Italien getroffen habe.
Ich war schon weiter und im Anstieg zum Passo Palade- da kam ein Anruf meiner sportlichen Leitung: " Ich habe dich nicht vergessen- noch keine Regisrierung der Anderen in Tremosine!". Da war der Sack zu- leider aber auch die Körperspannung dahin. "Ich fahre heute noch ins Ziel" war meine Ansage, denn nun fiel mir ein, dass ich ja unter 120 h bleiben wollte. Den Gampenpass konnte ich nun relativ entspannt hinauffahren. Vom Abfahren her wusste ich, dass etwa auf der Hälfte diese Blockhütte stand, bei der man gutes Eis und alkfreies Bier bekam. Dies sollte mein Zwischenziel sein. Der Anstieg zog sich hin- ich schaffte es gerade bei Sonnenuntergang oben zu sein. Ich füllte meine Flaschen noch mit Bergquellwasser und stürzte mich in die rasante Abfahrt- ich wusste ja- hier kann ich laufen lassen. Weitere 1500 Hm waren erklommen. Unten angekommen wartete nun "nur " noch der Schlussanstieg zum Passo dello Stelvio auf mich. Aber der würde es in sich haben- von 250 m auf 2750 m. Inzwischen war es dunkel geworden und ein zweiter, gänzlich anderer Teil dieser Tagesetappe begann.

Den ersten Ort, den ich nach der Abfahrt durchfahre, ist Lana. Es ist warm und in der Innenstadt findet ein Volksfest statt. Livemusik ist zu hören, Menschen queren die Straße- es ist voller Menschen hier. Plötzlich kommt in mir so eine Art Sehnsucht auf, dabei zu sein, vielleicht mit der Familie hier das Konzert anzuhören. Nicht, dass ich das sonst täte, Menschenansammlungen meide ich doch eher- aber diese Sehnsucht war da. War ich in den letzten Tagen zu viel alleine unterwegs? Beim Fahren und auch an den Kontrollstellen, war ich doch überwiegend nur mit mir beschäftigt- da hatte ich wenig Kontakt. Am ersten Tag traf ich ja immer mal wieder die Kollegen aus SH- dann war da Evangelos, der Grieche; ihn sah ich am 2. Tag immer mal wieder bis wir am 3. Tag den Anstieg nach Oropa zusammen hoch fuhren. Das Tempo passte und so blieben wir zunächst bis Biella zusammen und verabredeten dann gemeinsam noch durch die Nacht nach Pavia zu fahren. Das harmonierte recht gut im Flachen- wir wechselten regelmäßig und machten Tempo und wir redeten auch viel. Beides hilft- besonders in der Nacht.
Und dann war da Bernd vom Audax Club Fanconia. Ihn traf ich auch am 3. Tag im Val de Aosta. Hier stemmten wir uns gemeinsam gegen den Wind bis sein Schaltzug riss. "Kein Problem", sagte ich, "Das haben wir in 10 Minuten fertig"- leider nicht, denn er fuhr ein Cervelo´ Solist und die Kabelführung verlief durch den Rahmen. Keine Chance den Zug da wieder heraus zu bekommen.
Er bog ab zum Radladen und am nächsten Morgen in Pavia, nachdem ich gerade aufgestanden war, traf ich Bernd. Er war gerade angekommen- fand mein Rad und legte einen neuen Schaltzug auf den Sattel. Wir fuhren dann gemeinsam nach Kaffee weiter- das Tempo passte  nicht ganz, denn er hatte wohl nicht geschlafen....so fuhren wir, bis wir gemeinsam einen Conad- Markt plünderten. Im Schatten speisten wir ausgiebig - viel Obst und Kaninchenkeulen- morgens gegen 9:00 Uhr!

Nach kurzer Weiterfahrt trennten sich dann aber unsere Wege. Vorher hatten wir noch vage verabredet, am Ende des Tages ggf. ein Zimmer in einem Hotel zu teilen. Und das machten wir dann auch- wir telefonierten und verabredeten uns dort in Mantovo, wo ich die letzte Etappe startete. Auch hier trennten sich bald unsere Wege und wir trafen uns erst in Bormio wieder.

(Bernd hat auch einen Bericht geschrieben:http://audax-franconia.de/2018/07/31/alpi-4000-ein-finish-auf-dem-stilfserjoch/)

Lana war bald durchfahren, das Volksfest hinter mir- nur zurück blieb--- ein angenehmes Gefühl.

An Merano vorbei verlief der Track dann auf diesem 4- Sterne - Radweg, den ich ja schon von meiner Erkundungstour her kannte. Ein starker, warmer Rückenwind schob mich nun hinauf, so dass man die geringe Steigung hinauf bis Silandro kaum merkte. Aber da war ja zunächst noch diese eine Rampe, die in Serpentinen extrem steil hinauf führte. Kein Problem dieses Mal- beim letzten Mal hatte ich mit meiner Übersetzung, 34/28, hier arge Probleme. Der volle Mond stieg von Süden her auf und erhellte die Nacht und einige Wolkenfetzen am Himmel. Ich hielt noch einmal an einer Sportsbar für einen Dopio- Americano. Vier Südtiroler (?) saßen vor ihren Maßkrügen Bier und fragen, was das denn für eine Veranstaltung sei. Da sie freundlich und wirklich interessiert waren, setzte ich mich zu ihnen und erzählte. Sie hatten natürlich auch schon andere Fahrer vorbei kommen sehen und es fiel auf- Rennradfahrer mit Gepäck und Lichtanlage. Ich sagte, ich würde heute Nacht noch auf den Stelvio fahren und somit ins Ziel- das war auch ein besonderer Moment für mich. Sie wünschten alles Gute und viel Kraft- sie kannten den Stelvio offensichtlich.
Immer entlang der Adige, die teilweise tosend, dann wieder ruhiger entgegen kommt. Ich steige also- frage mich, wie hoch wohl Silandro, der nächste Kontrollort, liegt- denn die Höhenmeter, die ich hier so mühelos erklimme, kann ich von den 2750 m abziehen.

Dazu und um meine Nachtfahrt zu rekonstruieren muss ich heute den gefahrenen Track bemühen.
Zunächst einmal: Lana liegt auf einer Höhe von 320 m und Silandro auf 820 m. Es sind also 500 Hm, die ich hier auf dem Radweg mühelos steige. Lana durchfahre ich um 21:25 Uhr und der Kaffeestopp am Minigolfplatz, eine halbe Stunde später, dauert nur 11 Minuten- mir kam es länger vor.
Der Kaffee hält nicht lange vor, denn als ich an Naturns vorbei bin, werde ich müde.
Schlafen bevor ich den Stelvio hochfahre, würde Sinn machen, so hatte ich schon vorher gedacht-
den Stelvio so hochfahren, dass ich im Hellen oben bin und auf jeden Fall im Hellen diese Abfahrt nach Bormio mit den Haarnadelkurven hinabfahren. Auf dem Stelvio zu schlafen, wäre auch eine Option- jedoch wäre es dort sicherlich sehr kalt. In Silandro, dem letzten Kontrollpunkt, gab es keine Schlafgelegenheit- also warum nicht schon hier am Radweg ein wenig schlafen- es gab ideale Bedingungen dafür: dazu bot sich bald eine Picknick- Bank am Radweg an. Meine Luftmatratze war schnell aufgepustet und damit legte ich mich oben auf den Tisch. Es war immer noch sehr warm- ich schaute noch eine kleine Weile in den Vollmond- Himmel und schlief eine volle Stunde.
23:50 wachte ich ohne Wecker, den ich auf 00:00 Uhr gestellt hatte, auf.

Bis zum Kontrollpunkt bei Silandro fuhr ich noch eine gute Stunde, mal vor - mal hinter einer kleinen Gruppe von Italienern. Das gab mir etwas Sicherheit, denn ich war immer noch nicht viel wacher.
Südwestlich waren dunkle Wolken und ich sah einen Blitz gefolgt von Donner- dort musste ungefähr der Stelvio sein. Kurz kamen Erinnerungen an TransIowa hoch und ich fürchtete schon, ich könne vielleicht nicht in der Nacht hochfahren.
Als ich an der Kontrollstelle war, fragte ich also gleich die "Einheimischen", ob es Gewitter geben würde und eine etwas ältere Frau winkte gleich ab- war dabei 100% sicher. Wenn man in den Bergen aufgewachsen ist braucht man dazu wohl auch keine App.
Das beruhigte mich gleich. Ich trank einen Pfefferminztee- aß ein wenig Risotto, und saß schon nach 20 Minuten wieder auf dem Rad (01:29 Uhr), weil meine Italiener nun auch ankamen und unglaublich laut waren--das nervte mich in diesem Moment- war wohl sehr dünnhäutig....
Ich hörte von den Helfern noch: " Er will jetzt weiter fahren!" und bekam noch den Tipp- "Trafoi ist aber die letzte Ortschaft vor dem Gipfel" und wünschten "alles Gute für die Weiterfahrt".
hier Archiv-Foto
In Spormaggio war ich etwa als 100ster angekommen- so die Liste- mich hatten wenige überholt und hier saßen und schliefen etwa 20-30 Fahrer. Ich wollte, jetzt auch unbedingt durchfahren ins Ziel und hätte dann wohl auch noch eine gute Platzierung.
Hinter der Kontrollstelle kam dann noch diese Schotterpiste   :-))  und einige Apfelplantagen, wo Wassersprenger ihren Dienst taten und ich wieder mal Slalom fahren musste- denn diese Abkühlung war jetzt nicht mehr willkommen.
Dann war ich endlich in Prad und nun begann der finale Anstieg. Wieder überkam mich eine große Müdigkeit und mich blendete mein eigenes Licht- die Augen fingen an zu klimpern. Ich schaltet das Licht aus- fuhr hinten nur noch mit Batterielicht und vorne mit der Stirnlampe, die ich gedimmt so einstellte, dass sie nicht vor das Vorderrad leuchtete. Die Nacht war sowieso durch den Vollmond hell genug. Als ich durch Gomagoi (1247 m.ü.NN.) fuhr, das ist noch vor Trafoi, kam ich an einem Hotel vorbei mit Liegestühlen und einer Bank mit einem großen Kissen- da konnte ich ja nicht anders....und schon lag ich auf der Bank und schlief sofort ein. Ich hatte keinen Wecker gestellt- wachte aber schon nach einer halben Stunde wieder auf und wollte weiterfahren.
Jedoch mein rechtes Knie gehörte mir nicht mehr- es funktionierte einfach nicht mehr!!!
Ich humpelte zum Rad, setzte mich darauf und versuchte zu fahren und es ging....und schon nach wenigen Metern war alles wieder in Ordnung und ich konnte mein Finale fortsetzen- das war um 03:34 Uhr. Nun begannen die Kehren- es war nur noch steil- jedoch, ich musste nicht noch einmal anhalten und konnte alle Kehren mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 5, 5 km/h durchfahren.

Ich war jetzt auch nicht mehr müde- die Kehren herunter zu zählen war vielleicht Abwechslung genug- ich fing an die letzten Kilometer des Brevets zu genießen. Als es gegen 05:00 Uhr langsam dämmerte, kam im Süd- Osten langsam die Ortler- Gruppe zum Vorschein- dann ging irgendwann die Sonne auf. Besser hätte der Zeitpunkt der Besteigung nicht sein können- alles erinnerte mich tatsächlich an eine Bergbesteigung- auch das Tempo! Auch hatte ich kaum Verkehr, auf dieser sonst wohl, wie ich später von den anderen hörte, stark von Rasern genutzten Straße. Mich überholten lediglich eine Corvette, die hier nachts die Kehren hochbretterte. Man hörte die Corvette schon von ganz unten- Vollgas- Kehre mit Zwischengas- Vollgas- Kehre usw. Dann waren da noch 4 Motorräder und ein Müllwagen. Gut, so konnte ich manches Mal auf der Straße Serpentinen fahren, um die steilsten Spitzen etwas leichter zu machen.
Irgendwann war es dann soweit: 9, 8, 7, 6..... im Ziel...ich streckte die Faust in den Himmel- und noch einmal beide Arme in der gleichen Pose.
06:32 Uhr- 119 h und 14 min meine Zeit
Mir wurde gleich kalt. Ich zog alles über, was ich hatte und trank einen heißen Tee.





Freitag, 20. Juli 2018

Vivi Alpi4000 in diretta! Erleben Sie Alpi4000 live!



Vivi Alpi4000 in diretta!

Sarà possibile seguire i passaggi nei checkpoint di tutti i concorrenti cliccando sul tasto LIVE del sito che sarà attivo da Domenica mattina dopo la partenza da Bormio.


Erleben Sie Alpi4000 live!


Ab Sonntag soll es auf der Alpi- Seite einen link geben, um Fahrer driekt online zu verfolgen!?

Montag, 16. Juli 2018

Alpi 900 - noch eine Radwanderung

Für die Tour ist es die Dauphine und für Alpi4000 ist es Alpi900:
Streckenerkundung und Formtest, bzw. Bergtraining und außerdem wollte ich wieder Depots anlegen- Wasserstellen zum Beispiel markieren, damit ich einen Berg vielleicht nur mit einer Flasche hochfahren kann....

Schon beim Simulieren der möglicherweise herausfordernsten flachen Etappen entlang des Pos, fuhr ich entlang der A24 nach Berlin, kam ich in den Genuss einer herrlichen Radwanderung.( Bericht).
Auch dieses Mal gelang mir ein Randonee´, bei dem ich viel erlebte, viele andere Fahrer kennen lernte und auch heute noch, 9 Tage nach der letzten Etappe, auf Wolke 7 schwebe.

Ich hatte im Vorfelde alles durchgeplant, da ich keine Zeit mit Suchen der Schlafgelegenheit verlieren wollte. 5 Tage Radfahren, 1 Ruhetag, 900 km und reichlich Höhenmeter- die 5 bis 8. und 14. und 15. Etappe der Alpi wollte ich kennen lernen mit dem Col d´ Iseran, der höchsten asphaltierten Passstraße der Alpen.

Die Familie badete derweil die Füße im Gardasee- dort wollte ich nach einer Zugüberführung vom Piemont nach Peschiera del Garda einen Ruhetag einlegen.
Das Ziel meiner Reise sollte dann Garmisch sein, weil ich bislang nie über die Alpen gefahren war.
Ich wollte aber hierbei die einfachste Variante über Reschen- und Fernpass wählen.

Das Rad in einen Karton gepackt und geflogen. Ein Karton ist viel praktischer als ein Radkoffer- man muss nur den Lenker, den Sattel und das Vorderrad abbauen. Außerdem wiegt ein Karton weniger.
Da ich auf dem Rückweg mit dem Zug fahren wollte, konnte ich den Karton gleich am Flughafen entsorgen und losfahren. 90€ kostete der Spass- nonstopp ab Hamburg bis Milano Malpensa.
Mit dem Zug wäre mir zwar lieber gewesen, jedoch gab es keine vernünftige Verbindung dorthin.

Nach einem guten Frühstück im Airport- Motel ging es auf die Strecke. 90 km bis Biella waren zum Einrollen gedacht. Etwa die Hälfte davon verlief schon auf der Alpi- Strecke. Um zum Track zu gelangen, musste ich zunächst abenteurlich einen Kanal und gleich darauf zwei Flüsse überqueren.
Dann war ich angekommen im Piemonte.



Aus dem Flusstal ging es immer leicht ansteigend. Bis Oleggio ließ ich mich von einer Gruppe Rennradfahrer ziehen. Von dort ging es Richtung Nord-Westen, immer die Alpen vor Augen bis zum Lago d´ Orta, wo ich auf die Alpi- Strecke kam. Dieses würden die letzen 50 km des ersten Tages.
In Biella fand ich schnell mein Hostel. Es liegt an einem Piazza oberhalb der Stadt. Hier gibt es eine Pizzeria, ein Cafe´ und eine Eisbar. Also alles.
Biella begrüßt mit einer blauen Pinguin- Hängebrücke!?


CP4
Mittags machte ich eine kleine Stadtbesichtigung, Postkarten schreiben und schauen wo die Kontroll- und Schlafstätte des ersten ages sein würde. (CP4)



Am nächsten Morgen saß ich 7:30 auf dem Rad. Es war noch kühl- die Strecke leicht abschüssig- ich rolle mich ein. Die 5. und 6. Etappe wollte ich original abfahren mit 190 km und 2800 Hm. Zunächst nach Venaria Reale und dann bis Lanslebourg. Ich treffe Roberto, den ich zunächst überhole und ihn damit wohl wachrüttele. Denn bald schließt er auf und wir fahren eine ganze Weile nebeneinander ! her und unterhalten uns angeregt. Das Nebeneinander stört hier niemanden, obwohl durchaus Verkehr auf diesen Landstraßen vorhanden ist. Interessant, die Frage von Roberto, ob meine Familie sich keine Sorgen machen würde, wenn ich einen Super- Brevet fahren würde. Die Frage habe ich in Deutschland noch nie gehört! Es fiel mir schon kürzlich in der Tiergartenquelle auf, als ich mich rechtfertigte, warum ich denn nun nicht Berlin-Wien-Berlin fahren würde und ich der Einfachheit halber sagte, ich müsse arbeiten. Was im Übrigen dort zur lustiger Stunde für weitere Erheiterung sorgte. Alberto, der Italiener in der Runde hatte das wohl auch irgendwie mitbekommen und meinte am nächsten Morgen, als ich noch einmal erklärte, dass ich ja nur zum Winken mit zum Start kommen würde: "Ah, Familia!!"
Bis Susa, km 140, halte ich einmal für ein 2. Frühstück an einer Trattoria, dann in Venaria Reale (CP5), Startort der legendären 20. Etappe des Giro 2018 und Weltkulturerbe und ein weiteres Mal, als ich um die Mittagszeit Hunger bekomme, in einem Restaurant; ich brauche auch dringend Wasser, denn es ist heiß geworden inzwischen und es gibt wenig Möglichkeiten die Flaschen zu füllen. Das Restaurant ist in einem kühlen mittelalterlichem Raum mit dicken Mauern. Es gibt Menü- keine Karte. Ich esse also, was kommt und das ist lecker.

Susa war Startort der 21. Etappe des Giro.
Ab hier geht es eine Weile bergauf- ca. 38 km. Wir fahren nicht direkt zum Mont Cenis sondern auf einer Nebenstraße über den Ort Moncenisio.Im Bergdorf Novalesa kann ich mich an einem Brunnen noch einmal erfrischen und dann kommt der Hammer- siehe Track auf meinem Garmin- so einen Zick-Zack-Kurs habe ich als Track (Zoomfaktor= 300 m) noch nicht gesehen. Ich denke ja immer, wenn Serpentinen da sind, kann die Steigung nicht soo steil sein und irre mich gewaltig!
















[ Nun weiß ich auch die Zeichnung auf dem Oberrohr meines Motta- Rahmen zu deuten.
Darüber hatte ich schon gegrübelt.]- Foto folgt.

Oben angekommen werde ich von herrlichen Ausblicken belohnt und von hier aus geht es nur noch bergab bis zu meiner Herberge.

















für Janibal

Die Herberge in Lanslebourg kann ich empfehlen- es ist eine Art Jugendherberge, die wohl Ethik im Leitbild haben- es fiel auf, dass hier Jugendliche und behinderte Menschen einen Arbeitsplatz finden.
Die Rezeption ist nicht mehr besetzt- der Schlüssel liegt für mich auf dem Tresen. Ich hatte kein Abendessen gebucht, jedoch ist dies gar kein Problem. Auf Nachfrage werde ich einfach zu anderen Gästen an einen langen Tisch gesetzt- meine Tischnachbarn Jochen und Konrad vom Bodensee sind gerade vom Col d´Iseran herunter gekommen.
Zu Dritt verspeisen wir fast eine riesen Auflaufform mit Spinatlasagne. Anschließend wechseln wir in die Bar und probieren den Rotwein aus dem Savoir. Der Abend wir lang- und ich will doch um 5 Uhr auf dem Rad sitzen.
 Ich schaffe es tatsächlich um 5:10 Uhr los zu fahren- ohne Kaffee und Frühstück, denn das gibt es hier so früh nicht. Ich will zunächst bis Bonneval sur Arc fahren- das sind 19 km- dort würde es Kaffee geben. Dort angekommen guckte ich nicht schlecht, denn es gab nichts. Ich suchte herum- wollte versuchen auch in ein Hotel zu gehen- doch erfolglos! Was nun? Warten? Bis wann? ohne Frühstück/ ohne Kaffee den Iseran hoch- das geht doch gar nicht.
Ich fuhr also weiter....und Bonneval ist der letzte Ort vor dem Gipfel. Im Vergleich zu dem Mont Cenis kam mir der Iseran gar nicht so schlimm steil vor. Sicher war ich jetzt auch noch frisch.
Nach ca 3 h war ich dann oben- ohne Hungerast, den ich befürchtete. Das üppige Abendessen hatte gereicht.


Kurz nach 8 Uhr war es hier recht frisch!
Meinen ersten Kaffee bekam ich dann in Val d´Isere. Anschließend längere Zeit bergab das Tal der Isere entlang bis Sainte Foi Tarantaise. Hier folgt ein weiterer langer Anstieg bis zum Col d´ Petit Bernard. Teilweise ist der Asphalt frisch und auch die Namen der französischen Rennfahrer, vornehmlich AGR2, kündigen die Bergankunft der Tour ( 11.Etappe am 18.07) in La Rosiere an. Die Dauphine´ endete auch schon hier und ich fahre diesen berühmten Anstieg hoch. Das BMC- Team ist auch da zur Streckenerkundung. Ich halte kurz zum Einkauf- dann geht es für mich allerdings weiter hoch bis zur Passstraße.











Nun folgt eine schöne Abfahrt mit gutem Asphalt und jede Menge Kehren. Einmal jedoch wird die Straße gerade in der kehre steiler und ich muss stärker abbremsen, als vorhergesehen- die s führt kurzfristig zum Blockieren des Hinterrades. Puh- ging noch mal gut. Dies lehrt mich- vorsichtiger abzufahren. In La Thuile fahre ich nicht zum CP 7, denn der liegt etwas abseits der Route.
Mein Plan ist es noch bis zum Kloster Santuario Oropa zu kommen, wo ich ein Zimmer reserviert hatte- deshalb auch der frühe Start.
Jedoch ahnte ich schon jetzt, dass es wohl nichts werden würde mit der Ankunft vor 19:30- die Rezeption würde schließen. Mein Plan war da wohl etwas zu ehrgeizig: 240 km mit 4600 HM in 14,5 h zu fahren.
[ Beim Alpenbrevet war das möglich gewesen- jedoch bin ich hier nicht bei einem Rennen sondern bei einem Randonee´]
Kurz vor Aosta komme ich vom Track ab- die SS 26 wechselt auf die andere Flußseite und ich komme zunächst nicht mehr rüber. Der Verkehr auf dieser SS hat nun stark zugenommen.
 sicherlich komme ich auf der SS schneller voran- muss mich allerdings in Aosta irgendwie wieder auf die andere Flußseite durchschlagen, weil ich wieder auf den Track will.
Dort angekomen, stelle ich fest, dass wir nun zwar verkehrsarm aber auf einem Radweg entlang der Dora Baltea fahren werden. Und dieser Radweg ist nicht viel anders , als die Radwege zu Hause!!
Ich halte noch einmal für ein Spät-Mittagsessen und habe plötzlich keine Lust mehr den track zu erkunden. Oropa würde ich sowieso nicht rechtzeitig erreichen und dann wohl direkt bis Biella durchfahren. Dies sind jedoch noch fast 80 km auf dieser nun doch stark befahrenen SS26 oder auf dem alternativen Radweg. ich fahre noch ein paar Kilometer- ein Bahnhof- und schon habe ich wieder Lust....auf Zugfahren.
Ich fahre dann auch nicht nach Biella, sondern nach Chivasso bei Turin, weil das für meine morgige Zugverbindung günstiger liegt. Das Hotel ist schnell gefunden- es liegt direkt gegenüber dem Bahnhof. Nach dem Einchecken, mache ich noch einen kleinen Stadt- Spaziergang und gönne mir ein großes Gelato im Hörnchen. Chivasso, eine Stadt mit unbedeutenden (?) Namen und doch mit einer sehr hübschen Innenstadt.
Kein Problem, dass ich mir am Ende ca. 50 km und ca. 1000 Hm gespart habe....

Am nächsten Morgen mache ich mich nach einem reichhaltigen frühstück auf zum Gardasee, wo ich mit der Familie einen Ruhetag einlege.
So einen Ruhetag, würde ich mir auch für die Alpi wünschen.

Im nächsten blog geht's weiter mit der Alpenüberquerung.
























Samstag, 14. Juli 2018

Alpi900- Teil II- TransAlpi

Von Chivasso über Milano zum Gardasee sind es ca 4 h Zugfahrt. So beginnt für mich der Ruhetag.
Schon seit meiner Abfahrt am Flughafen hatte ich Schaltprobleme. Der Zuggegenhalter am Unterrohr hat eine Einstellmöglichkeit mit Rasterung- mal etwas kürzer- dann wieder länger- ich hatte versucht während des Fahrens hier eine Korrektur vorzunehmen- jedoch ohne Erfolg. Für ein richtiges Einstellen hatte ich mir keine Zeit genommen- die hatte ich jetzt während der Zugfahrt- strammer muss er wohl und schon habe ich den Zug in der Hand. Aha- deshalb- wie gut, dass mir das jetzt und nicht mitten in einem Pass passiert ist.

Von Peschiera del Garda bis Lazise sind es 8 km, die ich mit einem Gang fahre. Radgeschäfte gibt es genug. Nach Strand, Schwimmen, Eis und Abendessen mit der Familie, repariere ich mein Motta im Vorgarten der Ferienwohnung. Die Straße um den See ist stark befahren- viele Wohnmobile- wenig Italiener. Besser ich sitze um 6 Uhr wieder auf dem Rad. Nach einem kräftigen Schlamm- Kaffee schaffe ich es tatsächlich so früh wieder auf die Reise zu gehen. Mein Tagesziel Naturns kurz hinter Merano, ca 210 km mit knapp 3000 Hm. Diese Strecke entspricht in Etwa der 14. und 15. Etappe der Alpi.

Entlang des Gardsees autofrei
Zunächst fahre ich tatsächlich fast ohne Autoverkehr 50 km entlang des Gardasees. Glatter Asphalt und fast flach ist diese Strecke- ich genieße das Einrollen. In Torbole halte ich kurz an einem Obststand- zahle für eine Banane fast einen Euro und sehe auch gleich warum. Hier wird deutsch gesprochen- hier scheint Start oder Ziel zahlreicher Alpenüberquerungen zu sein, wie man an den vielen MTB-lern sehen kann, die sich hier fertig machen. Ab hier verläuft die Strecke auf einem Radweg entlang dem Fiume Sarca. Nicht schon wieder Radweg, denke ich- jedoch dieser hier ist ganz anders: breit und glatt asphaltiert und natürlich ohne Autoverkehr. In Arco gönne ich mir " Un caffee lungo e un pasta" Der Wirt wirkt etwas maulig und antwortet knapp auf deutsch. Später fällt mir auf, dass die Radfahrer nicht mehr grüßen auf diesem tollen Radweg und ich denke, je besser die Straßen, desto weniger italienisch ist es hier- hmm!

Der Radweg ist genial- genieße ich zum ersten Mal das Fahren auf einem Radweg??
Ca. 20 km verläuft dieser zunächst mit relativ geringer Steigung mit Ausnahme einer recht giftigen Steigung zwischendrin. Ab Sarche wird es steil und es macht Spass einige motorisierte MTB-ler zu überholen. Etwas weiter, werde ich von einem älteren Italiener überholt und wir fahren zusammen, unterhalten uns angeregt- nur ich verstehe eigentlich nichts. Dies scheint ihn aber nicht zu stören oder davon abzuhalten. Ihm gefällt mein italienischer Stahlrahmen- er fährt Scott- und wir reden über Gianni Motta, der "sessantasei" den Giro gewann. Dann kommen Autos und Motorräder mit Blaulicht- und ein Rennradfahrer, der ziemlich schnell entgegen kommt. Weiter werden in unsere Richtung Autos angehalten- wir fahren und vorbei bis Molveno am gleichnamigen See, wo auch wir nicht mehr weiter fahren dürfen- wir werden gestoppt- mein Italiener versucht sich noch durchzuschlängeln, wird jedoch recht ruppig von einer Ordnungskraft angefahren.
Die Tour Trans Alp ist auf ihrer letzten Etappe und kurz vor dem Ziel in Riva del Garda.
Eine halbe Stunde etwa müssen wir hier zusammen mit vielen anderen Motorrad- und Autofahrern warten, während nun laufend Gruppen von Rennradfahrern hier hinunter in die letzte scharfe Kurve vor dem See hinunter schießen. Ein großes Palaver entsteht, je länger wir warten müssen und ich weiß jetzt auch, dass nicht alle Zuschauer am Streckenrand Fans sind. Als das Schlussfahrzeug durch ist, geht es weiter bis wir bald schon wieder an einer Kreuzung stoppen, weil eine Polizistin den Verkehr aufhält. Wieder entsteht ein riesen Palaver mit viel Gehupe. Als auch noch Rennfahrer von oben kommen und die Polizistin ignorieren, fahren plötzlich alle aus allen Richtungen los.
Ein weiterer Italiener begleitet uns nun- ich lasse ihn zwischen uns, denn die beiden verstehen sich eindeutig besser. Wieder wird die Geschichte von Gianni Motta erzählt. Leider fahren die beiden mir nun etwas zu schnell und ich muss mich mühen dran zu bleiben. Als wir auf der Passhöhe sind, drehen sich beide um und verabschieden sich freundlich.
In der Abfahrt passiere ich Spormaggiore dem Kontrollort (CP14) und als ich ganz unten bin bekomme ich Hunger- es ist Mittagszeit und die verbringe ich in einer kühlen Trattoria mit einem Menü:
Primo: Lasagne al Ragu und Secondo: Ossobuco dazu Insalta verde. Sehr lecker.
Ossobuco heißt übersetzt „Knochen mit Loch“ nach dem Hohlknochen, der die im Gericht verwendete Kalbshachse durchzieht.

 Anschließend folgt der 40 km lange Anstieg zum Passo Palade. Und wieder gibt es einen Radweg, der sehr gut zu befahren ist. Es gibt Picknick-Bänke, die sich vielleicht später als Schlafgelegenheiten anbieten.

Der Radweg ist gut gepflegt-  das Trentino ist keine arme Provinz. Es gibt eine Raststation, bei der ich eine große Portion Eis bestelle. Es ist sehr heiß.
Ab Molosco verläuft der zweite Teil des Anstieges wieder auf der Straße. Ich werde von zwei Radfahrern überholt, die ich gleich als Randonneure erkenne. Wie so oft nach dem Überholen merkt man nach ca. 50 Metern, dass die Überholenden nicht wirklich viel schneller sind, dass sie nur im Überholvorgang versucht haben Distanz zu schaffen. Also arbeite ich mich wieder ran- vielleicht kann ich ja mit ihnen ins Gespräch kommen. Ich sehe ein Trikot von Sizilia No Stop- das habe ich doch schon mal bei ARI gelesen!? Der Träger dieses Finisher- Trikots sagt, er sei diesen Brevet gemütlich in 72h gefahren und spricht im Übrigen sehr gut deutsch, denn er kommt aus Merano.
Er lobt die Sizilianer wegen ihrer Freundlichkeit und der guten Küche- er habe oft zum Essen und Plaudern angehalten. Beide Randonneure befinden sich auf der Tour d´ Ortles einem 300er -Brevet, den ich mir auch schon angesehen und für später aufgehoben hatte. Hier werden auf 5500 Hm zunächst der Stelvio, dann der Gavia, der Passo Tonnale und der Gampenpass befahren.

Mit 43 Teilnehmern in diesem Jahr und 32€ Startgeld sicher besser zu fahren, als den Ötztaler- Marathon, wenn man den Rummel meiden möchte. 
Sie fahren also den Gampenpass-den habe ich schon mal gehört, denke ich- wir werden uns also bald trennen, den ich fahre ja den langweilig klingenden Passo Palade.



Oben angekommen, weiß ich dann Bescheid. Ich habe die Beiden dann doch auf den letzten Kilometern des Passes fahren lassen- ich wäre sonst oben platt gewesen und ich will ja noch einen Tag weiter fahren. Heute jedoch muss ich nur noch hinunter fahren, dann bin ich in Merano und von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Hotel. Ich halte an der Controllo- hier ist auch ein Fahrer mit einem 999- Trikot- doch ich komme nicht recht ins Gespräch. 
Die Abfahrt ist genial. Wenn man sie kennt- muss man hier nicht bremsen- eine Hochgeschwindigkeits- Abfahrt auf glattem Asphalt. In Merano folge ich der Ausschilderung des Brevets und mache einen kleinen Abstecher zum Zielort. Aber auch hier komme ich nicht ins Gespräch und denke wieder, dass das im Zusammenhang mit dem guten Straßenbelag steht. In Sizilien ist das sicher umgekehrt!
Bis Naturns fahre ich wieder auf einem Radweg, der eine sehr giftige Steigung zu bieten hat.
Dort gehe ich noch in einen Conard- Markt einkaufen und esse im Hotelzimmer.
ich habe keine Lust mehr auf ein Restaurant.

Nach einem guten Frühstück sitze ich früh wieder auf dem Rad. Ich will möglichst noch lange verkehrsarm fahren und dazu zunächst die SS 38 nutzen. Der Track würde weiter auf dem Radweg verlaufen- jedoch ist hier bald, wegen eines Tunnels, die Weiterfahrt verboten. Ich nehme also wieder den Radweg. der wirklich sehr gut zu befahren ist. Bis zum Reschenpass fahre ich fast ausschließlich auf diesem und auch der Track der Alpi4000 verläuft bis kurz vor Prad indentisch. Ein schönes Finale , denke ich, auf diesen Radwegen. Einmal gibt es gar ein Stück Schotterpiste, eine willkommende Abwechslung und es wird sogar davor gewarnt. 
perfekter Radweg

Bei Löchern im Belag wird umfahren!
Bis Glurns blebt es relativ flach- dann beginnt der Anstieg zum Pass. Oben (nach 64km) angekommen mache ich eine kleine Pause mit Obst und Nüssen und freue mich auf die Abfahrt.
Jedoch auch hier in Österreich gibt es eine Radwegführung und die Hauptstraße ist für Radfahrer verboten. Während diese geradewegs bergab geht, müssen die Radfahrer auf Nebenwegen immer wieder mal eine kleine Steigung hinnehmen.
Die Abfahrt kann ich nicht genießen und ich halte einem einladenden Biergarten zur Mittagszeit.
 

Das alkoholfreie Helle schmeckt gut und ich komme mit zwei MTBlern ins Gespräch, die auch eine Radwanderung machen. Sie tragen große Rucksäcke mit sich. Überhaupt sind hier sehr viele Radfahrer unterwegs. Ab Imst will ich dann über den Fernpass. Ich hatte schon gelesen, das dieser nicht so toll sein soll. Noch im Tal überhole ich einen Bikepacker (wie aus dem Bilderbuch mit Stahlrad, Bart und Standard- Taschen am Rad), der erzählt mir es gäbe einen Radweg, der wäre aber auch nicht so toll sein. Ich wähle zunächst diesen Radweg, denn ich hatte ja gute Erfahrungen gemacht, Zeit hatte ich auch und keine Lust auf nervenden Verkehr. Jedoch stellt sich bald heraus, dass dieser aus groben Schotter besteht und für Rennradbereifung nicht geeignet. Ich wähle also die Passstraße und diese gleicht einerAutobahn. Auto, Motorrad und wieder Auto, aufgereiht rasen sie an diesem Sonntag Abend an mir vorbei. Ätzend! Der einzige Trost- es gibt keine LKWs. Die Passhöhe gleicht einer Autobahnraststätte. Nie wieder werde ich diesen Pass fahren. Die Abfahrt ist ok.
In Garmisch dauert es etwas, bis ich das Hostel finde. Offenbar habe ich ein Sechsbettzimmer reserviert! Jugendliche toben und lärmen- ich öffne und schließe die Zimmertüre gleich wieder. Das geht jetzt gar nicht. Ich suche mir im Ort ein Einzelzimmer. Kulturschock beim Abendessen.
Am nächsten Morgen fahre ich ganz entspannt mit dem Zug (für 28€ incl. Rad) zurück nach Ostholstein. Im Zug ergeben sich noch einige Gespräche....ich sitze ja im Fahrradabteil.

Sonntag, 8. Juli 2018

Distanzfahrt Berlin-Wien-Berlin


Kaum verabschiedet sind sie auch schon wieder da.

Clausto hat dazu einen Bericht geschrieben:

In flotter Fahrt durcheilten die wackeren Kempen die drei schönsten Länder unseres Erdtheils.

Grenzpapier brauchten nicht gezeigt zu werden.
An einigen Orten gab es Erfrischungsstationen wo sich die Fahrer restaurieren konnten.
Doch die Terrainschwierigkeiten und teilweise nicht chaussierte Strassen in Tschechien kosteten
viele Kräfte, zudem herrschte eine unmenschliche Hitze.
Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
Und trotzdem konnte der Telegraph schon nach nicht einmal eineinhalb Tagen de

In flotter Fahrt durcheilten die wackeren Kempen die drei schönsten Länder unseres Erdtheils.
Grenzpapier brauchten nicht gezeigt zu werden.
An einigen Orten gab es Erfrischungsstationen wo sich die Fahrer restaurieren konnten.
Doch die Terrainschwierigkeiten und teilweise nicht chaussierte Strassen in Tschechien kosteten
viele Kräfte, zudem herrschte eine unmenschliche Hitze.
Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
Und trotzdem konnte der Telegraph schon nach nicht einmal eineinhalb Tagen de
In flotter Fahrt durcheilten die wackeren Kempen die drei schönsten Länder unseres Erdtheils.
Grenzpapier brauchten nicht gezeigt zu werden.
An einigen Orten gab es Erfrischungsstationen wo sich die Fahrer restaurieren konnten.
Doch die Terrainschwierigkeiten und teilweise nicht chaussierte Strassen in Tschechien kosteten
viele Kräfte, zudem herrschte eine unmenschliche Hitze.
Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
Und trotzdem konnte der Telegraph schon nach nicht einmal eineinhalb Tagen de
In flotter Fahrt durcheilten die wackeren Kempen die drei schönsten Länder unseres Erdtheils.
Grenzpapier brauchten nicht gezeigt zu werden.
An einigen Orten gab es Erfrischungsstationen wo sich die Fahrer restaurieren konnten.
Doch die Terrainschwierigkeiten und teilweise nicht chaussierte Strassen in Tschechien kosteten
viele Kräfte, zudem herrschte eine unmenschliche Hitze.
Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
Und trotzdem konnte der Telegraph schon nach nicht einmal eineinhalb Tagen de
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In flotter Fahrt durcheilten die wackeren Kempen die drei schönsten Länder unseres Erdtheils.
Grenzpapier brauchten nicht gezeigt zu werden.
An einigen Orten gab es Erfrischungsstationen wo sich die Fahrer restaurieren konnten.
Doch die Terrainschwierigkeiten und teilweise nicht chaussierte Strassen in Tschechien kosteten
viele Kräfte, zudem herrschte eine unmenschliche Hitze.
Manchem der Wettfahrer wurde hierdurch schon ein vorzeitiges Ziel gesteckt.
Und trotzdem konnte der Telegraph schon nach nicht einmal eineinhalb Tagen de

Sonntag, 24. Juni 2018

Col d´ Iseran ist offen!

Offen! seit heute.

Nun kann ich, wie geplant meine Runde durch die Alpen fahren.
Und die Wetterprognose für Mittwoch ist auch nicht schlecht.
Wenn ich um 5 in Lansleville starte, sollte ich gegen 9:00 Uhr bei 6°C oben sein.




Samstag, 23. Juni 2018

Eutin-Berlin, eine Radwanderung

Ich kam spät, denn der Umtrunk und die Stärkung für Berlin-Wien-Berlin hatten schon stattgefunden.
Dafür gab es dann auch einen großen Empfang, als ich gegen 21 Uhr am Biergarten der TGQ ankam.
Noch nicht zu spät für die Buletten und für einen lustigen Abend mit meinen Freunden der Langstrecke und mit Schwester und Neffe, mit denen ich dann gegen Mitternacht weiter gen Kreuzberg fuhr. Lindenblüten-Geruch liegt in der Luft, als wir durch die Yorckstraße fahren, das lieb ich so an Berlin im Frühjahr.


Ein schöner Tag auf und mit dem Rad geht zu Ende.
Ein Randonnée, wie nicht nur die Franzosen sagen- dieser Begriff steht inzwischen weltweit für eine Form des Radwanderns mit kleinem Gepäck und langen Distanzen. Bei uns liegen ja überall diese Steine, die freundlich dazu einladen, in die Hauptstadt zu fahren. 
Brevets bin ich in diesem Jahr kaum gefahren- dazu habe ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr so viel Lust. Eine RTF ist sowieso was anderes. Also, mal wieder bei Sonnenaufgang aufs Rad und möglichst dicht an der Luftlinie bleiben- da muss ich schon das Surly nehmen, um auch mal ein Stück Schotter oder Sandweg zu fahren. 35mm mit 3,5 Bar ist ein Kompromiss, der in einem guten Verhältnis Asphalt/Schotter steht.


 Als ich beim Gut Rodenberg eine kleine Brücke über die Stepenitz überquere, die für Reiter gesperrt ist, sammele ich einen kleinen Talisman auf, den ich mitnehme, um ihn Clausto mit auf den Weg nach Wien zu geben. Nach der Priwallfähre mein zweiter Stopp. Der neue Schlauch war wohl nicht ganz dicht, und so halte ich bis Wittstock noch ein paar Mal, bis ich dort endgültig den zweiten Schlauch auspacke...

Bis Schwerin ist die Strecke bekannt, dort ist der Tisch schon für ein zweites Frühstück gedeckt- danke, Regina. Dies ist quasi der Prolog und nun beginnt das, was ich eigentlich gesucht habe; lange "öde" Geradeaus-Strecken- als Training für Alpi und um einfach monoton geradeaus zu fahren.
Ein Gefühl stellt sich ein, das ich nur bei langen Randonnees bekomme und das ich, glaube ich, seit der 999 im letzten Jahr nicht mehr hatte.

"Gefühle"- jetzt wird der Bericht spannend! Doch hier muss ich enttäuschen....
Wer neugierig geworden ist, dem kann ich nur empfehlen mir nach-zu-tun.

Ich halte noch kurz an dieser Verpflegungsstation- die Kirschen sind süß und von der Sonne aufgewärmt.
Ich esse eine Handvoll und nehme den Rest in einer Tüte mit, die ich an den Lenker hänge. Bis ich die A24 quere ist diese leer. An der Autobahnabfahrt 17 (Putlitz) hatte ich auf einen Autohof gehofft. 170 km waren nun gefahren und eine Pause wäre willkommen gewesen.
Kurz darauf gab es Abwechslung- eine Sandpiste, die zusehens enger wurde, bis es nicht mehr weiter ging. Mir fielen Streckenabschnitte von Ralfs Transbrandenburg ein.
Doch hier musste ich wirklich zurück.
Wenig später eine wunderschöne Kpfsteinpflasterstraße- auch diese eine Sackgasse.Zurück zum Track fand ich diese nicht mehr so wunderschön und beschloss von nun an auf dem Asphalt zu bleiben.
So kam ich vom Weg ab- der Wind bestimmte zunächst die Richtung Wittstock.
Hier war ich schon mal auf der Gegenrichtung durchgekommen- konnte also nicht ganz verkehrt sein.
In Rheinsberg will ich mich erst einmal orientieren- dazu ein Kaffee und ein Eis.
In Vielitz entscheide ich mich wieder für die Asphaltstrecke Richtung Herzberg, die einen kleinen Umweg mit sich bringt. Wieder schiebt mich nun der Rückenwind gen Osten und erst , als ich in Löwenberg auf die B96 komme, biege ich nach Süden in Richtung Oranienburg/ Berlin ab.
Der Verkehr hat deutlich zugenommen- auch viele LKWs donnern an mir vorbei.
Ich hatte bislang kaum auf die Uhr geschaut und konnte auch hier die Fahrt trotz des Verkehrs noch genießen. In Oranienburg allerdings möchte ich dann doch langsam ankommen. Auch habe ich hier die 300 km erreicht. Ich will dann auch nicht mehr in die Innenstadt- nur noch bis zum Ortsschild und dann in die S- Bahn.

Bilder werden noch eingefügt- auch vom Start des Super- Brevets am nächsten Morgen