Mittwoch, 25. Januar 2023

Weltmeisterschaftsteilnehmer

Gridding (or staging) will be carried out by a random number ballot as per previous Masters World Championships. This will be done in advance of the event as soon as possible after the closing date and will be published in advance on the event website.

Please DO NOT send us rider Palmares, result histories, or letters in an attempt to influence a gridding position as these will not be read or considered. There will be absolutely no exceptions to this.

 

Startaufstellung per Los. Einsenden von Palmares, Ergebnissen oder Briefen, die die Startaufstellung beeinflussen sollen, werden nicht einmal gelesen.

Was hätte ich schicken können: Landesmeistertitel SH und gleichzeitig 5. Platz bei den Meisterschaften der Nordverbände, Finisher des Up un Dal Marathon im September. (Nur 5 von 27 kamen ins Ziel)

Ich guckte natürlich nicht schlecht, als ich nach Veröffentlichung der Gridding List sah: Startnummer I, Position I. Ich hatte gleich einen riesengroßen Respekt davor, auf der langen asphaltierten Startgeraden von den 73 anderen Startern überfahren zu werden. Im Ernst. Hinten da würde ich hingehören- aber am Ende war ich doch ganz froh nicht mittendrin zu sein. 

74 Starter in der AH 59-64 . Allein das war es wert nach Ipswich zu fahren.

Der Reihe nach: Ende September bekam Hamburg/ Cyclocrossland/ Jörg den Zuschlag die Masters CX World Championships in den Jahre 2023 und 2024 auszutragen. Die WM in Hamburg war natürlich gleich bei allen Thema aber die aktuelle (2022) in Ipswich war es auch. Wer fährt- Jörg, Matthias, Helge vom CX- Land und noch einige andere bekannte Norddeutsche. Unter anderem Cordula und Armin mit Ambitionen und Chancen auf den Titel, Jens und Cindy wollten ihre Titel verteidigen, Silke, Heiko

Da habe ich doch nichts zu suchen- nein- ich fahre ja nicht einmal zur deutschen Meisterschaft. Ja da hatte mich schon wieder der Floh gebissen....

Man bewirb sich um einen Startplatz und wartet das Auswahlverfahren ab.

140 Plätze pro Rennen sind viel. Die Hälfte davon für nicht Briten reserviert.

Ipswich ist von Ostholstein tatsächlich ganz gut zu erreichen, denn es liegt ca. 40 km vom Fährhafen Harwich entfernt und dieser nur 30 km vom Rotterdam Central. Auch ein Grund dort hinzufahren. 

Züge und Fähren waren schnell gebucht und Mitte Oktober kam dann auch meine Startzusage.

Stephan wollte mich begleiten- so hätte ich eine wertvolle Hilfe vor Ort und auch die Frage nach dem Material für die Pits war geklärt. Stephan würde mein Titanrad nach England fahren. Er wollte mit dem Rad nach Rotterdam anreisen.

Bis Anfang Dezember (2. 12.- 14:45 Uhr Ortszeit) hatte ich noch reichlich Zeit mich vorzubereiten. Die ersten Rennen in Mölln im September liefen so mäßig aber nun hatte ich ein Ziel: Rennhärte in die Beine bekommen. Genau genommen waren es zwei Ziele- einmal die LVM in Bremen, wo ich Ambitionen hatte wieder auf dem Treppchen zu stehen und nicht ganz eine Woche später die Teilnahme in Ipswich. Hier war Teilnahme und das Überleben der Startphase das Ziel.

In Norderstedt beim Stevens Cup lief es dann richtig gut und auch in Aarhus, Neuduvenstedt und Bad Oldesloe kam ich zunehmend in den Rennmodus hinein. Vor der LVM in Bremen hatte ich Urlaub und fand somit auch mal Zeit zum Dehnen.

Nach dem Galoppcross in Bremen schwebte ich irgendwo auf einer Querfeldein-Wolke, hatte ich doch unerwartet viel mehr , als mein Ziel erreicht. So konnte ich nun nach England schweben.....

Stephan fuhr am Dienstag bis Apeldoorn, nächtigte, durch "Warmshowers" vermittelt, in einem gruseligen Ärztehaus eines stillgelegten Sanatorium und am Mittwoch Nachmittag trafen wir fast zeitgleich in Rotterdam ein. 

 

 

Meine Anreise war sehr entspannt- kein Kampf um die Fahrradstellplätze jetzt im Dezember. In Hamburg hatte ich Zeit für ein erstes Frühstück. In Deutschland musste noch die FFP2-Maske getragen werden- kaum kam der Zug in Richtung holländischer Grenze (Personalwechsel!), kam die Durchsage: 

"In den Niederlanden kann man selber entscheiden, ob man eine Maske trägt"















Eine andere Anreise als mit dem Rad und Bahn, hätte ich mir nicht vorstellen können. Jedoch unter unseren Bekannten Hamburgern, die auch anreisten, waren wir die Exoten und Stephan musste gar von Jens gelobt werden für seine Anreise von Bremen mit dem Rad, als wir ihn später auf der Fähre trafen.

Erstmal ein Kopje Koffie
Aber zunächst einmal trafen wir uns in Rotterdam am Bahnhof. Recht modern diese Innenstadt. Stephan kam einigermaßen durchgefroren an- es war knapp über 0° C und neblig, so fuhren wir gleich weiter Richtung Hoek van Holland und hielten nach einer Pizzeria o.ä. Ausschau. Das Fahren auf den Radwegen ist sehr angenehm, jedoch muss man sich vor anderen Radfahrern sehr in Acht nehmen.

Wir mussten eine Weile fahren, bis wir die beste italienische Pizzeria Rotterdams fanden. Hier sprach man jedoch kein Italienisch- nicht mal mein "buona serra" wurde verstanden. Dafür durften wir aber die Räder mit in den Laden nehmen, die private Toilette benutzen und den einzigen Tisch- es war eine Pizzeria "da asporto". Pizza und Fanta aus der Dose- lekker!



Könnte gegensätzlicher nicht sein.

Als wir mit vollem Bauch und aufgewärmt aus der Pizzeria kamen, war es inzwischen dunkel geworden. Wir hatten nun noch ca. 30 km vor uns, um zum Fährhafen zu kommen. Es war ungemütlich feucht- kalt - ein leichter Rückenwind, gute Radwege und die vielen Lichter der Schiffe und Häuser entlang der Maas machten jedoch die Fahrt angenehm. Wir hätten auch eine U- Bahn nehmen können, die hier verkehrt- kein Gedanke daran. Auch Zeit hatten wir reichlich und genossen die Fahrt. In Hoek van Holland fuhren wir zunächst noch an der Fähre vorbei in den Ort um einzukaufen. Tranken gleich hier auf dem kleinen Marktplatz ein paar alkoholfreie Biere und fuhren dann zur Fähre in der Hoffnung, vielleicht schon früher auf's Schiff zu kommen.
Bis 22 Uhr war noch viel Zeit. Dort angekommen konnten wir gleich durchfahren- keine Schlangen, kein Warten. An einer Schranke wurden wir abgeholt- wir sollten dem Pace- car folgen. Der zog auch gleich mit 30+ km/h los und in die Fähre. Er zeigte uns, wo wir die Räder parken konnten und wiederholt auf die Kennzeichnung Deck3, orange elevator!! Er ging wohl davon aus, dass wir am frühen nächsten Morgen, nach durchzechter Nacht in der Trucker- Kantine unsere Fahrräder nicht mehr finden würden. Kommt wohl häufiger vor.....

 

 

Ich war beeindruckt, die Kabine war  ein kleines Hotelzimmer, komfortabel eingerichtet und gemütlich. Ich fühlte mich gleich wohl- auch wegen dem sehr großen Bullauge . Ich hatte extra Außenkabine gebucht, wegen meiner schlechten Erfahrung 1993 bei der Überfahrt nach Tallin mit der Estonia. Wir aßen noch die mitgebrachte Schokolade und Kekse und lagen bald im Bett lange bevor die Brittania ablegte.

Einen teuren Fährkaffee gönnte ich mir am Morgen- Ausgeschlafen fanden wir auch unsere Räder- orange elevator/ Deck 3. Zusammen mit Jens und Cindy fuhren wir von der Fähre. 

Der Passkontrolleur fragte wohin und ob ich Weltmeister werden würde.

Nein, ich bin nur Teilnehmer- "to fill up the field". Die im Wagen vor uns würden Weltmeister, sagte ich. Das haben sie auch gesagt, meinte er....

Links fahren war zunächst nicht einfach und zwischen den davon rasenden LKW wenig gemütlich. Wir steuerten deshalb gleich ein Cafe an um wach zu werden und uns zu orientieren. Leider hatte um 06:30 Uhr  nur eine Fastfood- Kette geöffnet. Der Kaffee immerhin war gut.

Gute 40 km hatten wir nun vor uns vom Fährhafen Harwich nach Ipswich auf einer Landstraße, die den Fjord umfuhr. Abkürzung auf wahrscheinlich ruhigeren Wegen war nicht möglich- die Personenfähre nach Felixstowe verkehren nicht im Winter. In Manningtree, auf halben Weg suchten wir dann ein richtiges Cafe , um zu frühstücken.

Ich bestellte english breakfast, einfach um es mal zu probieren:


Foto aus unserem Grossetto Urlaub
Warme Bohnen mit Speck und Würstchen am frühen Morgen....da wäre mir ein Italienisches Frühstück doch viel lieber gewesen. Das schrieb ich auch Paolo und er war meiner Meinung.






Das Cafe war (noch) nicht geheizt und wir so richtig durchgefroren, als wir wieder aufs Rad stiegen. Wir wollten dann auch ankommen- die Strecke zog sich aber noch etwas, auch, weil wir dem Track nicht folgen konnten, sondern zunächst noch den Pendlerverkehr in Ipswich mitnehmen mussten.

Wir wollten natürlich gleich zum Trinity- Park zum Veranstaltungsgelände. Vorher noch den Rucksack am Hotel abschmeißen.

Heute am Donnerstag war der Tag der Streckeninspektion; ab 13 Uhr durch die UCI- Kommissäre und von 14-16 Uhr war Open training session.

Freitag dann sollten die Rennen beginnen, zunächst women 55+ und men 60+; also nur Armin und ich. Alle anderen  Bekannten starten am Samstag und wir können uns entspannt die Rennen anschauen. 

Im Park angekommen, trafen wir gleich auf Cordula und Andreas. Auf die Strecke durfte aber noch niemand, da gab es strenge Ansagen. Cordula und Stephan hatten gleich einen Pressetermin und somit durften wir zumindest zu Fuß den Parcour betreten. Ich kam mit einem Helfer ins Gespräch- selber würde er bei den 75+ starten. Wir verständigten uns sogleich auf unser gemeinsames Ziel so lange auf dem Rad zu sitzen bis wir am Start der 80+ stehen würden. Morgen gäbe es in dieser Altersklasse drei Starter!! Ich war beeindruckt.

Es gab zwei Brücken, die auf den ersten Blick steil aussahen, eine lange, asphaltierte Startgerade mit einer breit auslaufenden ersten Kurve, eine Doppelhürde, eine Sandkiste, einige kleine Erdhügel mit schlammigen Rampen und einer Treppe sowie einem Single- Trail in einem kleinen Waldstück mit Baumstamm und einigen technisch anspruchsvollen Kurven.

Hier gibt es weitere, professionelle Fotos von https://media.monumentcycling.com/l

Da wir noch nicht auf die Strecke durften und noch reichlich Zeit bis zum freien Training war, suchten wir ein Cafe in der Nähe um uns aufzuwärmen. In der direkten Nähe gab es nicht viel Auswahl- wir fanden so eine Art Senioren- Cafe, das ganz gemütlich aussah. Nur, hier waren die Mitarbeiter Senioren und die Kunden überwiegend jung. Das gefiel mir sehr gut- wie passend. Im Trinity- Park und auch hier hatte ich bisher nur Senioren  getroffen- alle in Aktion, ob als Helfer und Ausrichter oder Cafe-Betreiber und mir kam es so vor, als ob es hier in England einen anderen Umgang mit dem Alter gäbe.

14 Uhr. Endlich konnte ich die Strecke einmal abfahren. Alles fahrbar, außer Treppe und Hürden natürlich. Macht Spaß der Parcour.

Wir treffen die Cyclocrossies, die sehr zentral ein Zelt aufgebaut haben.

Da Jörg, Helge und Matthias auch in meinem Hotel sind verabreden wir uns zum Abendessen beim Inder. 

Wir mit dem Taxi in das Restaurant- für Stephan ist es von seiner Unterkunft fußläufig. Das Essen ist gut- wirklich indisch (nicht so entschärft, wie hier) 

Anschließend früh zu Bett. Morgen ist der große Tag- da muss ich ausgeschlafen sein.


hier gehts bald weiter






Dienstag, 24. Januar 2023

Weltmeisterschaftsteilnehmer - Race day

Der große Tag beginnt mit einem großen Frühstück.

Mein Schlaf war so einigermaßen- ich war des Öfteren mal wach geworden und hatte dann früh schon meine Sachen fürs Rennen zusammen gesucht /gepackt. Ich setzte mich zum Frühstücken zu den Cyclocrossies. Die UCI- Kommissäre waren auch da- später kamen auch noch Cordula und Andreas und viele andere Crosser.

Ich redete vermutlich etwas viel, wollte aber gleichzeitig ordentlich essen- nicht nur, weil das Frühstück sehr teuer war....ich merkte, dass die Nervösität langsam anstieg- brauchte Bewegung. Wollte dann auch bald zum Trinity- Park und die Zeit des Wartens auf der Rolle verbringen.

Stephan und ich trafen uns dann auch schon vor 10 Uhr am Pavillion vom Cyclocrossland. Das war richtig gut, dass wir hier auch unser Lager aufschlagen durften. Danke an dieser Stelle noch einmal dafür. Eine wertvolle Hilfe, nicht nur, weil es später zu regnen begann. Ich konnte Rolle und Pumpe nutzen und hatte einen Platz zum Umziehen.....

Aber zunächst einmal konnte ich meine Startunterlagen abholen und mich einschreiben. Ein bedeutender Moment gleichzeitig mit Humor gemeistert.


Um 10:30 konnte ich dann endlich ein paar Runden, teilweise zusammen mit Heiko drehen- die schlammigen Passagen waren etwas abgetrocknet- ließen sich nun gut fahren. Ich probierte einige alternative Linien, durchfuhr den Singletrail immer wieder.

Dann begann auch schon das Frauenrennen 55+ und die weiteren Altersklassen bis 80+ (!). Gegen 12 Uhr saß ich dann auf der Rolle und tatsächlich entspannte ich langsam.


Hier kam nun immer wieder mal jemand zum schnacken vorbei, unter anderem Steven Grimwood der Race Director " Hello Cyclocross- Länd" . So wurde es mir überhaupt nicht langweilig. Ich hatte die Rolle so aufgestellt, dass ich auch einen Blick auf die Rennstrecke hatte und gleichzeitig windgeschützt war. Auch begann es jetzt leicht zu regnen. Die Strecke würde nun doch wieder etwas schmieriger werden. Das machte mir gar nichts, da ich sowieso nur an die Startphase dachte.

Mit meiner Startnummer #1 musste ich natürlich rechtzeitig beim Vorstart erscheinen. Nun begann es doch etwas stärker zu regnen, als wir unsere Runden zum Warmbleiben drehten. Armin hatte die #70, würde also in der letzten Reihe starten. Ich hätte im Vorfeld gerne mit ihm getauscht. Rene aus Kleinmachnow war auch mit im Feld, außerdem einige Holländer, Dänen, Amis und Canadier, Franzosen und Australier. Kein Belgier.

Vorstart im Spalier. Neben mir nahm noch einer einen tiefen Zug aus einem Spray und dann hörte ich auch schon meinen Namen- vorrollen, Jacke hoch und Startnummer zeigen, Reifenkontrolle und dann Startposition einnehmen. Ich wählte die zweite Stelle rechts, so würde ich gut in die erste Kurve reinkommen.

Vollgas geben auf der langen Startgeraden, so ähnlich hatte ich Armins Tipp verstanden. Ja, das wollte ich- was bleib mir auch anders übrig, wenn ich nicht überfahren werden wollte. 

Nun konzentrierte ich mich auf den Start. Matthias und Helge waren da,standen vor der Startlinie. Das half. Stephan stand schon in den Pits- Matthias wollte noch dazu kommen. Die Kattenberger kamen auch noch vorbei und wünschten alles Gute.

Riders! Three minutes to go! 

Riders! Two minutes to go! Die Jacken flogen....

Riders! One minute to go! Das Flatterband wurde weggenommen...

Riders! 30 seconds to go! You got a whistle!

The whistle- und Vollgas. 


 Es war gar nicht so eng wie befürchtet und ich konnte sogar meine Position einigermaßen halten. Einige Überholungen - aber ich konnte tatsächlich ca. Top 10 in die erste Kurve fahren.

Doch was geschah dann. Ich blieb gefühlt stehen und das komplette Feld zog an mir vorbei, während wir durch die ersten Kurven fuhren. Über der Brücke und den anschließenden Hürden hatte ich vermutlich schon Position 50-60.

Armin hatte mich, glaube ich, schon vor der Brücke überholt und ich hatte ihn nicht ausgebremst, wie ich befürchtete.

Diese Position konnte ich dann erst einmal halten. Das letzte Stück der Sandkiste musste ich laufen- da waren einige Fahrer vor mir abgestiegen, die ich laufend überholte.

An den Pits vorbei, hörte ich Stephan und Matthias rufen.

Das Rennen lief gut- keine Fautjes gemacht und nach der ersten Runde begann ich langsam  zu überholen.

Stephan rief jedesmal, "Den kriegst du noch!" und das hab ich dann gemacht.

Das machte richtig Spaß, so einen nach dem anderen zu vernaschen.

Auf der Zielgeraden stand ordentlich Gegenwind und jedes Mal hängte sich jemand bei mir ans Hinterrad. War mir egal- ich wusste ja sowieso nicht, wo ich stand- ich hatte den Start überlebt - alles andere war purer Spass. Und meistens konnte ich dann im Gelände davon fahren.

Es wurden 6 Runden - finish time 46:57.1


Auch am Ende gab es noch Fahrer, die um Platzierungen kämpften und ich nicht nachlassen konnte/durfte/wollte, egal um welche Platzierung es ging.

Armin hatte sich schnell nach vorne gearbeitet und wurde Weltmeister.

Das freute mich. 

Er fuhr die 6 Runden in 40:42.7 und hatte mich somit nicht überrundet, wie es sonst manchmal passiert bei kürzeren Parcours.

Ich war am Ende 40./ 74 Startern, Ak 59-64.

Damit war ich sehr zufrieden. 

Erstmal ein Weltmeisterschaftsteilnehmer- Foto.

Die Medaille war schon im Starterbeutel gewesen.

Danach aber schnell auf die Rolle. Feedback hat ein Warm-up tent- da stelle ich mich jetzt hin mit Blick auf das Podest, wo die Ehrungen stattfinden sollen. Ein richtiges Ausrollen wird es nicht- es geht eher um die Sache.

 

 

 


Es beginnen dann auch schnell die Siegerehrungen.



Besonders beeindruckend fand ich die Siegerehrungen der W80/M80.

Es war inzwischen dunkel geworden und auch deutlich kälter.

Hatten wir tagsüber und während meines Rennens noch um die 7 Grad gehabt, teilweise sogar sonnig, sollte es bald deutlich kälter werden. Glück gehabt.

Der Tag war anstrengend gewesen, auch für Stephan, der mir alles abgenommen hatte, außer das Fahren selber. Das war wirklich eine wertvolle Hilfe- ich musste mich um nichts kümmern, Klamotten, Getränke, Räder pumpen und reinigen.

Nun brauchten wir eine Auszeit bevor wir uns Abends mit den Cyclocrossies wieder zum Essen treffen würden. Ich fuhr noch zum Supermarkt- einkaufen für den nächsten Morgen und Schokolade. Auf der Rückfahrt fühlte ich mich nicht so richtig im "Hier und Jetzt", sodass ich die Radwege nutzte, um sicher ins Hotel zurück zu kommen. An einem Kreisverkehr, fast im Stand, musste ich bremsen und die Cantis machten, was sie sonst nie taten, sie blockierten das Vorderrad und ich machte einen Salto über den Lenker. Landete unsanft nachdem ich mich mit den Handgelenken abgestützt hatte. Zum Glück landete ich noch auf dem Radweg und nicht auf der Straße. Es herrschte Berufsverkehr. Ich stand schon wieder, als mich ein Autofahrer fragte, ob alles okay wäre. Ich fand, ja. Nett, von ihm. 

Beide Handgelenke schmerzten und sind auch heute, fast 2 Monate später noch nicht 100% in Ordnung. Wieder mal ein Radweg- Unfall.

Beim Abendessen im Frankie & Beany's, Italian Style Restaurant ließen wir den Tag ausklingen. Hier redete ich nicht mehr so viel, wie am Morgen. Müde war ich. Hatte aber den Eindruck, dass jetzt die anderen, die am Samstag ihre Rennen haben würden, schon etwas aufgeregt waren.


http://results.smartiming.co.uk/view-race/wm22mv60/

Interessant ist die Spalte "Outlap" (hier raufklicken zum Sortieren):

Das ist die Zeit vom Start bis zur Ziellinie, ca. 50m vor der ersten Kurve.

Bis dahin hatte ich tatsächlich kaum Position verloren.

Zwischen erster und letzter Startreihe liegen hier  3 bis 7 Sekunden wobei Armin, aus der letzten Reihe gestartet, schon auf Platz 40 ist.


hier geht es bald weiter



Sonntag, 22. Januar 2023

Weltmeisterschaftsteilnehmer- The days after

Heute am Samstag standen die Rennen der "jüngeren" Fahrer auf dem Programm und ich konnte ganz entspannt teilnehmen, weil ich mein Rennen schon hinter mir hatte. Zunächst wären Cordula und Silke dran und ich zusammen mit Andreas in den Pits. So konnte ich das Rennen einmal aus dieser Perspektive miterleben.


Schon nach der ersten Runde, als Cordula zum zweiten Mal an den Pits vorbei kam, hatte sie 10 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte und baute diesen von Mal zu Mal aus. Kein Radwechsel- unsere Aufgabe bestand darin ihr jedes Mal die Sekunden Vorsprung zuzurufen und Meldungen in die Heimat zu schicken. Silke fuhr souverän auf den 5. Platz in ihrer Altersklasse.

So ging es nun den ganzen Vormittag- bei jedem Rennen waren Bekannte am Start und Stephan und ich versuchten an möglichst vielen unterschiedlichen Stellen Einblick auf die Strecke zu bekommen und sie anzufeuern; an den Hürden, der Sandkiste, Treppe und Matschhügel und im Wäldchen mit dem Singletrail. Dabei wehte heute ein eisiger Wind und ich war froh, dass ich mein Rennen gestern bei noch angenehmen 7 ° C schon hinter mir hatte.


 



Zum Aufwärmen fuhren wir anschließend noch einmal in Oma's Cafe, bevor wir uns noch die Siegerehrungen und die Übergabe des Regenbogen- Trikots an Jörg für die WM 2023 und 24 in Hamburg anschauten. Weitere Weltmeister- Trikots bekamen Cordula und Jens. 

Nun waren wir so durchgefroren, dass wir froh waren uns auf die Räder zu schwingen und Richtung Ipswich zu fahren. Wir wollten mit dem Zug nach Harwich- und vorher noch ein bisschen die City  ansehen und etwas essen.

18 Uhr und wirklich alle Geschäfte schlossen die Türen. Wir hatten noch Schokolade und so kaufen wollen. Nun fanden wir den besten Döner- Laden von Ipswich- fest in asiatischer Hand.

Mit dem Zug kamen wir sehr komfortabel zum Fährhafen.








Vor der Fähre wieder dieser eisige Wind. Wir konnten an der langen Schlange wartender Autos vorbei fahren. Und nun noch eine Stunde in der Kälte rumstehen? Da kam eine Mitarbeiterin auf uns zu und zeigt uns eine beheizte Wartehalle. Automaten standen da, wo wir uns einen Kaffee ziehen konnten und Toiletten gab es auch.






An die Nacht auf der Fähre kann ich mich kaum erinnern- nur an die Feier im Bug- Restaurant mit den Hamburgern. Das war ein netter, geselliger Abend und ich testete sogar das englische Bier- oder waren es zwei.....

Am nächsten Morgen hatten wir auf den 30 Kilometern nach Rotterdam diesen eisigen, kräftigen Gegenwind. Ich erinnere, dass uns ein sehr aufrechtfahrender Hollandradfahrer überholte und wir keine Chance hatten, dran zu bleiben :-(

Viele Gruppen von Rennradfahrern flogen uns entgegen- wahrscheinlich fahren sie mit der U- bahn zurück.....

Wir hielten noch an einem Cafe in einem schönen Ort an der Maas und frühstückten ausgiebig- quasi zum Abschied. Denn in Rotterdam trennten sich wieder unsere Wege.


 

Und Stephan hat mir schon seine Hilfe in Hamburg Dezember 2023 angeboten.