WagrienRund Version I 9-2015
Pünktlich um 8.08Uhr trafen wir uns
zum Start.
Dieser konnte leider nicht pünktlich
erfolgen, da noch einige Teilnehmer
fehlten.
Es stellte sich schnell heraus, daß
der Hbf Eutin zwei Bahnhofsparkplätze hat.
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Bild: Schnaggadu |
Nachdem alle beisammen waren, wäre der
Tour beinahe gescheitert, weil Klaus nicht wusste
wie man ,auf dem schönsten Weg, aus
Eutin herauskommt.
Der Track startete nicht am Bahnhof.
Also führt uns ein ortskundiger Kamerad ,Gerald, auf den Track.
Bei bestem Wetter, aber vorerst saukalt
, und leicht nebelig ging es los.
Nicht auf schnellsten, sondern auf dem
schönsten Weg verließen wir Eutin. Zuerst über eine
KopfsteinPflasterStraße. dann am
Eutiner See entlang.
Ein paar hundert Enten, die auf dem
stillen See, im Nebel, dümpelten rieben sich verwundert die Augen
und beobachteten unser frühes Treiben.
Die ersten 12km führten durch die
Wälder der Holsteinischen Südschweiz,Waldreich und
hügelig.
Dann folgte das erste Sahnestück für
Pavèe Fahrer und Zonencrosser.
Ein paar Kilometer feinstes
historisches Kopfsteinpflaster. Gerald hatte das Stück gefunden ,und
in unsere Tour eingebaut.
Die nächsten 8km ab Stolpe waren
Asphalt,schön hügelig und kurvig, bis zum nächsten Waldstück, das
zum Schloß Güldenstein führte.
Im Wald von Güldenstein hatte Andre
den ersten Platten.
Vor drei Wochen war der Reifen von ???
Na klar Schnuffi, schon nach 800Metern, noch fast in Eutin platt.
Gerald wollte es gar nicht glauben.
Vermutlich hatte Schnuffi die Scherbe , oder den
Stein mitgebracht, denn an der Stelle
kann man gar keinen platten haben.
So die Aussage eines Insiders, Gerald.
Über weitere Feldwege erreichten wir
das Schloß ,und fuhren einmal darum herum.
Jetzt begann das rangeln um die besten
Plätze.
Eine wunderschöne lange kurvige
,leicht abfallende Speedstrecke sollte gleich beginnen.
Uwe fuhr vorn, Gerald dahinter. Und ich
hinter den beiden, zufällig.
An der Schlüsselstelle vergaß Gerald
,Uwe darauf hinzuweisen, daß der Track links abbiegt.
War das ein Zufall?
Ich war Nutznießer dieses
Mißverständnisses und schlängelte mich durch die beiden hindurch.
So konnte ich Gas geben. In einer
scharfen Rechtskurve ging Niels die Strecke aus. Ich sah es,
als ich mich umblickte. Er und Gerald ,
der unmittelbar dahinter fuhr ,haben das Problem
aber souverän gelöst. Nachdem wir
Lensahn erreicht hatten ging es für die nächsten fünf Kilometer
auf Asphalt weiter.
Dann fuhren wir verschlungene Pfade
durch Damlos. Auf der Straße nach Oldenburg, bogen dann scharf
rechts ab.
Es folgte eine schöne Waldpassage mit
einer langen uralten Allee.
Danach öffnete sich die Landschaft,
wir hatten den Oldenburger Graben erreicht, eine ganz andere
Landschaft als die in der
Holsteinischen Schweiz.
Lange schnurgerade Sand und
Schotterpisten, Gravelroads, durchzogen das karge Land.
Gerald liebt solche Wege. Zu seinem
Leidwesen fehlte der Gegenwind.
Dieser Streckteil , bis Dahme hat eine
Länge von 15km.
In Grube hatte Dirk einen Platten. Da
es nicht mehr weit bis zum Ostseestrand,
und somit zum ersten Kaffee Stop
war,schickte ich Gerald mit der Gruppe vor.
Ich mußte noch ein paar Telefonate
führen und organisieren. Dirk hatte das Rad schnell repariert,
und
wir fuhren ,zu zweit, zu den anderen.
Die Pause war sehr schön ,wie auf
Mallorca. Die Sonne schien uns auf den Bauch und wir
tranken Cappuccino, einge aßen auch
eine Kleinigkeit.
Jörg hatte sich Apfelstrudel mit Sahne
und Eis bestellt. Das sah sehr lecker aus.
Nach dem bezahlen radelten wir weiter
,immer auf dem Deich entlang, und über Campingplätze,
bis nach Heiligenhafen.
Oh, beinahe hätte ich es vergessen.
Ich hab das gar nicht so mitbekommen.
Wir mußten noch eine zweieinhalb
Kilometer lange Ackerpassage bewältigen.
Es gibt Fotos davon. Mit gekonnten
Steuerkünsten haben es (fast) alle ohne Blutverlust
überstanden.
In Heiligenhafen angekommen fielen wir
über einen Bäcker her, und stärkten uns ein weiteres mal.
Nach dieser Pause folgte der
Streckenteil, der mir besonders am Herzen lag. Die Passage über die
Steilküste nach Putlos.
Vorher fuhren wir ,jedoch erst einmal,
die Strandprommenade von Heiligenhafen ab.
Dann an einer kleinen Koppel mit See
vorbei. Hier grasen Rinder ,die einen weißen Bauchring tragen.
Wer hat`s gesehen? Es sind Belted
Galloways , ich habe nachgegoogelt, Evelin.
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Ralf hat gute Beine! |
Der frische Wind ,dem wir uns seit
Grube entgegenstemmten ,wer hat`s gemerkt? , hatte drei
Gleitschirmflieger in die Lüfte gehoben. Das sah sehr schön aus.
Die bunten Schirme und die Crosser auf
der Kante.
So radelten wir entlang der Steilküste.
Georgs Rad hatte zwischenzeitlich sein
Leben ausgehaucht, Rahmenbruch.
Er mußte die Tour abbrechen, konnte
aber noch nach Eutin zurück radeln.
Frank hatte ,auf der Steilküste, einen
Platten, den wir schnell reparierten.
Dank sozialer Kompetenz ,einiger oder
bestimmt doch aller, wurde dem Vorwärtsdrang des
Peletons kurz Einhalt geboten.
Vielleicht lag es auch daran, daß ich
der Gastgeber war. Vielen Dank.
So konnte ich am Campingplatz wieder
aufschließen.
Am Zaun des Sperrgebietes,
Truppenübungsplatz Putlos, angekommen mußten wir
auf Asphalt weiter.
Das ist auch mal was ganz angenehmes
,hörte ich es aus den tiefen des Peletons.
Ja fand ich auch. Und es rollte so
schön, mit Rückenwind nach Oldenburg.
Wir fuhren rechts ab ,vorbei am
Wallmuseum ,einem Mittelalter-Freilichtmuseum.
Weiter Richtung Weißenhaus. Jetzt
machte Evelin mächtig Druck.
Nur durch eine Track Untreue an der
Treppe zum Deich konnten wir wieder heranfahren.
Nach dem passieren der Ferienanlage
Weißenhaus und der 5 Sterne Hotelanlage Weissenhaus kamen wir zur
zweiten Steilküstenpassage in Richtung Sehlendorf.
Danach erreichten wir den kleinen
Binnensee mit der Holzbrücke und dann Hohwacht.
Ein kleiner verwinkelter Singletrail
folgte.
Dann ging es wieder direkt an der Küste
entlang. Wir passierten das Hotel Genueser Schiff,
den Yachthafen Lippe und das
Naturschutzgebiet großer Binnensee.
Behrensdorf und somit der nächste
Verpflegungspunkt war erreicht.
Wie in Fuhlenhagen hörte ich aus dem
Peleton, und ,eigentlich können wir ja auch hier bleiben.
Was für eine Anerkennung, vielen Dank.
Ich habe es an Kirsten und Vanessa weitergegeben.
Der Aufbruch fiel schwer ,es mußte
jedoch sein.
Jetzt ging es zum Dach der Tour ,auf
136 Meter Höhe, und das von nahezu Meeresspiegel.
Wir schraubten uns in die Höhe. Vorbei
am Schloß Panker, zum Forsthaus, und Aussichtsturm Hessenstein.
Ein paar Kameraden waren ,im Wald zum
Hessenstein, so eifrig am Höhenmeter sammeln,
daß Sie sich die steilste Variante der
Strecke für den Aufstieg ausgesucht hatten.
Es gibt an der Gabelung drei mögliche
Routen. Allerdings war dieser Weg , mit dem
Crosser nicht fahrbar, und mußte
schiebend bewältigt werden.
Schneller war er leider auch nicht, wie
sich herausstellte.
Auf dem Dach der Tour angekommen
genossen wir noch einmal den Blick auf die Hohwachter Bucht.
Im Osten Heiligenhafen, in der Mitte
Fehmarn, und im Westen Langeland. Was für ein Panorama.
Eine lange Abfahrt bis ins Niental
folgte.
Schnell noch ein kleiner Haken zum Mont
Everest, der einmal mit 8884cm über Normalnull eingemessen wurde.
Mußte das jetzt sein, haspelte jemand
aus dem Peleton.
Ja mußte, weil die Aussicht,von hier
oben, so schön ist.
Man kann auf das weite Land, Lütjenburg
,und auf die Turmhügelburg,auch eine Mittelalteranlage gucken.
Jetzt schnell runter, rechts, links
,dann durch den Eetz, und rauf auf den Bismarkturm.
Gucken und weiter.
Einmal durch die Stadt,über den Nil
(großer Fluß in Wagrien), zum Marktplatz, an der Kirche
vorbei und über die Fußgängerbrücke,
nach Helmsdorf.
Das nächste Ziel war Högsdorf.
Auf dem Weg dorthin waren ,immer wieder
kleine Rampen, und die letzten Stücke Kopfsteinpflaster zu
bewältigen.
Ab Högsdorf ging es ständig rauf und
runter Richtung Malente.
Wir waren mittlerweile ein feines
kleines Peleton und es rollte prima.
Erwähnenswert , weil selten, bis gar
nicht vorstellbar.
Die Äußerung von Uwe: meine Beine
bleiben stehen.
Und das an gleicher Stelle wo Gerald
,bei der Probefahrt, plötzlich keinen Vortrieb mehr hatte.
Schnuffi weiß wo das war. Da muß ein
Magnetfeld ,oder etwa ähnliches sein.
Weil, kurz danach war bei beiden wieder
alles in Ordnung.
Die Ausreißer Dirk, Ralf und der
kranke Gerald hatten nun wohl bald das Ziel erreicht.
Wir waren jetzt in Malkwitz und hatten
nun auch das hügelige Gelände hinter uns gelassen.
Björn ,mit seinem 29MTB, war nun auch
auf der Zielgeraden.
Er war ,mit nur kurzen Pausen, genauso
schnell wie wir.
Am Ortseingang von Eutin kam dann
wieder ein Hinweis aus dem Peleton.
Das,was wir ,Gerald und ich, bei der
Streckenplanung unbedingt vermeiden wollten.
Es kam der Hinweis: Ooch das ist ja der
X !!! Weg, den sind wir aber schon oft gefahren.
War aber nur Spaß, von Anneke.
So sind wir doch noch ein paar Meter
X-Weg gefahren.
Kurz vor halb sechs erreichten wir dann
auch das Hof?bräuhaus in Eutin.
Gerald hatte fast schon geduscht.
Ralf war auch gut drauf ,sah aus als
hätte er sich gar nicht angestrengt.
Er hatte die Mille du sud , als
Vorbereitung für diese Tour gefahren, und kam deshalb mit
den brutalen Anstiegen zum Hessenstein
und in der Holsteinischen Westschweiz besonders gut zurecht.
Nur Andre macht mir sorgen.
Wollte er doch seine nassen Sachen
ausziehen.
Hatte es über Ihm geregnet, eine
klitzekleine Wolke die niemand gesehen hatte?
Oder hatte er vielleicht geschwitzt?
Nee, das ist undenkbar.
Wir bestellen Einlaufbier und andere
Getränke, sowie etwas zu essen.
Die Abendluft war lauschig,
Musikkapellen spielten auf, und so wurde es ein schöner Abend.
Ein großer Dank gilt der Bevölkerung
von Eutin die dem ehrlichen Radsport huldigten,
und uns zu Ehren ein kleines Volksfest
organisiert hatten.
Einen ganz herzlichen Dank an alle
Teilnehmer und Beteiligten auch an Lars, toll daß Du da warst.
Auch an Frank unser Kamerad aus Bochum,
der sich überwiegend allein vergnügt hat.
Und an Nils, der vielleicht immer noch
fährt?
Er wollte die Rennradstrecke, über das
Stöfser-Joch, nach Lütjenburg fahren.
Ich hoffe Du bist gut angekommen, und
bekommst die Fotos aus Deiner, leider jetzt
kaputten, Kamera heraus.
Herzliche Grüße ,und bis zum nächsten
mal